…aber was kommt danach?

von Redaktion

Zum Bericht „Basis stellt Bischöfen schlechtes Zeugnis aus“ (Bayernteil):

Die Amtskirche hat seit ihrem „lieb gewonnenen“ Konzil mit ihren Problemen zu kämpfen. Zuerst brach ihr der Priesternachwuchs weg – und das hält bis heute an – und der Glaubensschwund setzte ein. Jetzt wollen diese Herren mit den großen Austrittszahlen ihre Kirche so richtig unter Druck setzen, nach dem Motto: „Wenn ihr eure Kirche nicht schneller reformiert und modernisiert, dann sind wir ganz weg!“ Und die Missbrauchsfälle setzen dem Ganzen noch das berühmte i-Tüpfelchen auf. Zunächst einmal kann sich die Institution katholische Kirche nicht einfach von der Lehre Gottes trennen. Auch ihr „synodaler Weg“ wird daran nichts ändern, sie ist daran gebunden. Wir müssen uns nicht immer und ständig belügen und betrügen: Es gibt keine Wunschkirche, wie wir sie nach unserem Gusto gestalten und haben wollen!

Wir haben zu tun, was Gott uns gebietet, auch die Kirche. „Jesus Christus hat Gläubige um sich gesammelt und ihnen Hirten gegeben. Die Kirche ist der geheimnisvolle Leib Christi, das sichtbare Reich Christi auf Erden. Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihm zu dienen, ihn zu lieben“! Kurz: Wir sind das betende Volk Gottes.

Die hohen Austrittszahlen kommen zum Teil auch daher, dass diese Kirche leider den Glauben (Gott im Mittelpunkt) mit dem heiligen Messopfer nicht mehr anbieten kann. Wie heißt es so schön: „Das heilige Messopfer mit dem unendlichen Wert des Kreuzesopfers wird Gott allein dargebracht, für die ganze Kirche, für die Lebenden und die Toten“! Noch dazu die heilige Kommunion nur aus der konsekrierten Hand eines heiligmäßigen Priesters – die heutige Situation in den Kirchen ringsum spricht Bände, jeder Kommentar ist überflüssig.

Jakob Grandl

Riedering

Respekt vor Herrn Helmut Meier aus Rosenheim. Auch wenn er von unserer Kirche zutiefst enttäuscht ist, was ich verstehen kann, muss ich doch darauf hinweisen, dass diese Kirche auch unsere Kirche ist, die von Jesus selbst eingesetzt wurde. Denn durch die Taufe sind wir Mitglieder dieser Kirche geworden. Was viele Gläubige verurteilen, ist die Art und Weise, wie sich auch viele hohe Geistliche verhalten. Es gibt zwar noch Missionare und Missionsbischöfe, die den Auftrag Christi verstehen und seine Lehre demütig verkünden und die dazu keine feudalen Paläste oder schwere Bonzenkarossen brauchen.

Was die Missbrauchsfälle betrifft, so war es ein großer Fehler, sie zu vertuschen, weil ein Priester so etwas nicht tut und die Kirche so nicht sein darf. Wer als geweihter Priester Kinder missbraucht, gehört mindestens in den Laienstand versetzt und vor Gericht gestellt, wie jeder andere normale Bürger auch. Weil es uns in Deutschland und auch in Europa seit Jahrzehnten so gut geht wie noch nie in der Geschichte, sind viele in Glaubensfragen lau geworden. Viele meinen, Gott und unseren Glauben nicht mehr zu brauchen. Ich habe in meinem Leben viele Priester kennengelernt, unsere Pfarrer und früher auch Kapläne, auch die vielen Patres vom Kloster Gars, die sich voll für unsere Kirche eingesetzt haben und unter der jetzigen Situation sehr leiden. Ich sage immer: „Nicht austreten, sondern eintreten und mitarbeiten in den Pfarreien.“ Auch das Gebet in der Familie ist leider bei vielen nicht mehr „in“. Die Mutter Gottes hat überall, wo sie erschienen ist, die Menschen aufgefordert, täglich den Rosenkranz zu beten. Dabei kann man viel erbitten, wie ich selbst erfahren habe. Also, arbeiten wir mit – für das Reich Gottes.

Walter Glück senior

Haag

Ja, die neuen Zahlen der Kirchenaustritte sind erschreckend. Und angeblich ist die Kirche selbst schuld, weil sie sich grundlegenden Reformen verweigert. Wenn wirklich Papst, Kurie, Zölibat, Männerwirtschaft und Missbrauchsfälle die Ursache sind, warum hört man dann nichts von massenhaften Konfessionswechseln zum Beispiel zu den Reformationskirchen, wo es das alles nicht gibt. Aber auch der evangelischen Kirche laufen seit Jahren die Menschen in Scharen davon.

Liegt die Ursache für diesen Exodus nicht vielmehr darin, dass wir in einer Zeit des maximalen Egoismus leben – frei nach dem Motto: „Was bringt es mir?“ – und nicht nach der Maxime: „Was kann ich tun?“, gepaart mit einem massiven Verlust an religiösem Wissen. Kirche sind wir alle, und wir haben es in der Hand, welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen kann. Manche mögen es gut finden, wenn Kirchen geschlossen oder abgerissen werden, wenn in nicht allzu ferner Zukunft Feiertage abgeschafft werden und unser Land damit seine christlichen Wurzeln verliert. Aber was kommt danach?

Wird dann alles besser in unserem Land, wenn die vermeintliche Macht und der Reichtum der Kirche verschwunden sind? Gibt es eine Alternative zum Christentum? Bringt dann der Atheismus die große Erlösung von allem Übel?

Ein Wort noch zu den Missbrauchsfällen. Es gibt leider immer wieder Autofahrer, die betrunken Auto fahren und Unfälle verursachen. Aber niemand wird deswegen alle Autofahrer pauschal verurteilen. Wenn in der Kirche ein paar Prozent der Geistlichen Verbrechen begehen, dann wird die Kirche als Ganzes abgestempelt und die vielen, vielen gewissenhaften und guten Priester werden einfach vergessen.

Konrad Kern

Ampfing

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