Zum Bericht „Gipfeltreffen der Kabarettisten“ (Kulturteil):
Ich bin ein Wahrheitssucher. Dazu besuche ich auch gerne diverse Kabarettprogramme. Die interviewten Vertreter dieser Zunft sowie andere der genannten Künstler durfte ich bereits live erleben (für Frau Gruber bin ich bis nach Innsbruck gefahren). Von einem Kabarettprogramm erwarte ich natürlich, dass es auch politisch und nicht nur zum Lachen ist. Dann könnte ich auch in eine Comedy-Show gehen. Gerne darf der politische Standpunkt des Kabarettisten durchscheinen, auch wenn es nicht meiner ist. Das gehört für mich zur Wahrheitsfindung dazu. Obwohl ich in der Kirche aktiv bin, ertrage ich Aussagen über die Kirche im Kabarett. Sie sind mir wichtig. Wie gesagt: Ich bin ein Wahrheitssucher. Dabei erlebe ich mich oft als „blindes Huhn“, das sich über jedes Körnchen Wahrheit freut, das es findet. Manchmal finde ich dieses Körnchen auch im Kabarett. Dennoch sollte allen Beteiligten klar sein, dass auch sie bestenfalls einäugige Hühner auf der Suche nach der Wahrheit sind; dass sie im Idealfall Körnchen der Wahrheit ausstreuen – aber nicht die ganze Wahrheit besitzen. Was wir gerade in diesen Zeiten dringend brauchen, sind echte Kabarettisten – keine Besserwisser, Rechthaber oder Gscheithaferl – und auch keine beleidigten Leberwürste. Also: Konzentrieren Sie sich bitte wieder auf Ihre wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft – denn ich will weiter Ihre Programme genießen und als „blindes Huhn“ nach „Körnchen der Wahrheit“ suchen.
Hugo Huber
Söchtenau