Regionalität ist kein Qualitätsmerkmal – schon gar nicht beim Thema Tierschutz

von Redaktion

Zum Bericht „Schwere Vorwürfe gegen Zuchtverband“
(Bayernteil):

Hier wird schöngeredet, was wirklich nicht schönzureden ist. „Animal’s Angels‘“ (vermutlich angekündigte) letzte Überprüfung vor zwölf Jahren sei ohne Beanstandung abgelaufen.

Die gefilmten Misshandlungen müssten also Einzelfälle sein. Ist das wirklich so?

Ist denn bekannt, wann und wie oft die Kameras in Betrieb waren? Im Video werden Kälber getreten, an den Ohren und den Schwänzen gezogen. Auch Kinder werden beim Treten von Kälbern von der Kamera erfasst, dazu später mehr.

Abstrus: Die Behauptung von Herrn Dinzenhofer, dass „sie“ nur als „Tierliebhaber“ ihrer Arbeit nachgehen, wobei „Tierliebhaberei“ ganz offensichtlich nichts über die Umgangsweise mit Tieren aussagt. Ich habe wirklich ein Problem mit dem Begriff „Tierliebe“ in der Nutztierhaltung. Ist das wirklich „Tierliebe“, wenn ich meinen Lebensunterhalt damit verdiene, Milchkühe über Jahre auszubeuten, sie jährlich zu besamen, damit sie kalben, um Milch geben zu können – nur um ihnen dann wenige Stunden nach der Geburt das Kalb wegzunehmen? Ein großer Teil eben dieser Kälber landet dann auf Kälbermärkten mit Zwischenziel Mast und Endstation Schlachthof – oft im Ausland. Es dürfte jedem klar sein, dass die Kälber dann nicht zu Tode gestreichelt werden. Ist das Tierliebe? Um auf die Kinder zurückzukommen: Hier sieht man ganz klar, was den Kindern an Werten und an Umgang mit Tieren vorgelebt wird und wie diese „Tierliebe“ aussieht. Rückschlüsse, wie es in manchen Betrieben zugeht, sind aus meiner Sicht durchaus angebracht. Im PETA-Video gut zu erkennen: Zeit ist Geld – auch unter „Tierliebhabern“. Zusammen mit anderen aktuellen Tierqual-Aufdeckungen in Bayern zeigt sich wieder ganz klar, dass Regionalität und Lokalität kein Qualitätsmerkmal sind. Schon gar nicht, wenn es um den Tierschutz geht.

Marika Steinsailer

Bruckmühl

Artikel 10 von 11