Zur Berichterstattung über das „Gendern“ (Politikteil):
Muttersprache sollte intuitiv gesprochen und verstanden werden können und nicht verkrampft mit Sonderzeichen konstruiert und erst dechiffriert werden müssen. Jeder deutsche Muttersprachler mit durchschnittlichem Sprachgefühl versteht zum Beispiel intuitiv, dass sich auf einem „Chirurgenkongress“ Chirurginnen und Chirurgen treffen oder dass an den Errungenschaften der „Ingenieurskunst“ sowohl Ingenieurinnen als auch Ingenieure mitgewirkt haben. Umgekehrt spricht niemand von „seinem Chirurgen“ sondern von „seiner Chirurgin“, wenn er von einer Frau operiert worden ist. Das generische Maskulinum wird also für pauschale Berufsbezeichnungen verwendet, aber nicht für den Beruf einer konkreten Person. Dafür gibt es in der deutschen Sprache die weibliche Form, die man auch bei Nennung mehrerer Personen beiderlei Geschlechts problemlos zusätzlich zur männlichen Form verwenden kann.
Übrigens: Auch die Verwendung des Partizips als Berufsbezeichnung ist abwegig. Ein Beispiel: Studentinnen und Studenten sind „Studierende“, wenn sie im Hörsaal oder vor ihren Lehrbüchern sitzen, beim Essen in der Mensa oder in ihrer Freizeit sind sie zwar immer noch Studentinnen und Studenten, aber sicher nicht studierend.
Dr. Norbert Filous
Prien