Zur Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine (Politikteil):
22 Milliarden Euro hat Deutschland bisher für die Ukraine aufgewendet und wenn hoffentlich bald ein Waffenstillstand eintritt, nachdem der ukrainische Osten wohl von Russland kontrolliert wird und der Westen von Kiew, werden noch wesentlich höhere Wiederaufbaugelder fließen (müssen).
Den Großteil wird wohl Deutschland stemmen, denn unsere Kanzlerin Merkel hielt 2014, als dieser Krieg mit der Krim-Annexion begann, wegen der russischen Gasverträge still, was dann wiederum Putin ermutigte, weiterzumachen. Finanzminister Christian Lindner wird dann die paar Milliarden Euro Kindergrundsicherung, die leider eh nur deren Eltern kassieren, als Peanuts verbuchen.
Schätzungen für den Wiederaufbau gehen von Kosten bis zu zwei Billionen Euro aus. Derzeit sehe ich aber noch so manchen wehrfähigen Ukrainer bei uns im SUV herumfahren.
Franz Oberberger
Frasdorf
Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht – ebenso wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj – ein Ende des Krieges allein im Sieg der Ukraine über Russland. Es dürfte aber klar sein, dass Wladimir Putin die ukrainische Forderung – ein bedingungsloser Abzug aller russischen Truppen von ukrainischem Staatsgebiet – nie und nimmer erfüllen wird, solange er an der Macht ist. Russland müsste schon völlig zerstört am Boden liegen und aus dem letzten Loch pfeifen, ehe Putin ohne jegliche Gegenleistung einen Rückzieher macht. Ehe es so weit kommt, würde Russland sicherlich die atomare Karte ziehen. Wir müssen uns also bestenfalls auf einen, noch viele Jahre andauernden, gnadenlosen Krieg einstellen.
Die Geschichte lehrt uns, dass man das Riesenreich so schnell nicht einnehmen kann, auch nicht mit den modernsten westlichen Waffensystemen. Für die Ukraine würde so ein Sieg auf jeden Fall ein Pyrrhussieg sein, von dem sie sich allenfalls in Jahrzehnten wieder erholen würde. Dass der Westen jahre-, wenn nicht jahrzehntelang Hunderte von Milliarden für den Wiederaufbau aufbringen wird, ist auch eine Illusion. Das würde die Wähler bei uns in die Arme der AfD treiben. Schon jetzt wird das Argument, in der Ukraine würde die europäische Friedensordnung verteidigt, von vielen als Zweckpropaganda erkannt und zieht nicht mehr.
Was folgt daraus? Wir sollten mit weiteren, eskalierenden Waffenlieferungen an die Ukraine zurückhaltender sein und die weitere Unterstützung der ukrainischen Betonköpfe von einer gewissen Flexibilität gegenüber Russland abhängig machen. Eine neue Friedensordnung kann nicht durch Vernichtung des Gegners, sondern nur durch Kompromisse erzielt werden!
Lothar Schultz-Pernice
Rosenheim
„Die Ukraine sichert nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba zu, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen“, war jüngst zu lesen.
Dazu fällt mir ein Zitat von Otto von Bismarck ein: „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd!“
Harald Lohner
Töging