Ausgewogene Berichterstattung geht anders

von Redaktion

Zum Artikel „Grober Klotz und grober Keil“ (Regionalteil):

„Gut austeilen, schlecht im Einstecken“ insinuieren die OVB-Heimatzeitungen über Andreas Winhart, der auch „nicht eben justizscheu“ sei, sodass ganz natürlich die rhetorische Frage nachgeschoben werden kann, ob er denn nicht eine „Mimose“ sei. „250 Anzeigen“ habe er erstattet. Diese als unglaublich monströs dargestellte Zahl wird schon auf der Titelseite aufgemalt, damit nur jeder den Landtagsabgeordneten der AfD gleich in die richtige Schublade stecken kann. Denn mit dieser Anzeigen-Bilanz stehe er „ziemlich einzigartig“ da. Wirklich? Nicht ganz. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die sich partout nicht Rüstungslobbyistin nennen lassen will, stellt ebenfalls „250 Anzeigen“, wie der Focus berichtete. Pro Monat, versteht sich, und nicht in fünf Jahren wie bei Winhart. „1000 Anzeigen habe Strack-Zimmermann dieses Jahr schon gestellt“, berichtet ihr Anwalt. Mimose? I wo, nur konsequent. Interessant auch die Anzeigenstatistik der SPD-Frau Chebli aus Berlin oder die aktuellen Anzeigen des Ministerpräsidenten Söder, der sich beim diesjährigen politischen Aschermittwoch unter anderem als „Corona-Autokrat“ bezeichnen lassen musste. Ist nicht eher Söder die Mimose, wenn man bedenkt, dass einige der vom Söderschen Kabinett zu verantwortenden Corona-Verordnungen verfassungswidrig sind? Ja, und „Södolf“ möchte er auch nicht genannt werden, da er dadurch in die Nähe eines gewissen Herren gerückt werde. Aber den eigenen Stellvertreter in die Nähe ebendieses Herren zu rücken, wie es Söder kürzlich in einem Landshuter Bierzelt getan hat, das geht schon. Da haben dann auch die OVB-Heimatzeitungen nichts dagegen.

Dr. Andreas Strasser

Bruckmühl

Natürlich hat Herr Winhart das Recht sich mit Anzeigen zu wehren. Erbärmlich, wie verroht das politische Klima ist, dass er sich dieser Mittel überhaupt bedienen muss. Farbanschläge auf sein Büro, Morddrohungen, übelste Beleidigungen. Und das alles wird vom Redakteur damit kommentiert, dass Winhart dünnhäutig sei. Und dann darf auch noch Stöttner von der CSU seinen Senf dazu geben. Recht viel einseitiger kann man gar nicht gegen AfD-Politiker berichten.

Elisabeth Aigner

Rosenheim

Artikel 3 von 11