Zum Bericht „Kostenexplosion beim A8-Ausbau“ (Regionalteil):
Wenn das Bundesfinanzministerium den Kostenansatz für den Ausbau der A8 zwischen München und der Landesgrenze bei Salzburg auf 3,66 Milliarden Euro verdoppelt, kann man sicher davon ausgehen, dass die Schlussrechnung über fünf Milliarden Euro liegen wird. Gleiches gilt für die Bauzeit. Für den bevorzugten Teilabschnitt Rosenheim-Bernau sind circa fünf bis sieben Jahre Bauzeit angesetzt – also werden es sicher zehn Jahre. Zum Vergleich braucht man nur andere Bauvorhaben des Bundes, wie Flughafen Berlin, Stuttgart21 oder die Stammstrecke München, heranziehen. Da diese Belastung für die Region offensichtlich noch nicht reicht, ist nahezu zeitgleich der Neubau des Brenner-Nordzulaufs geplant. Baubeginn geplant: Anfang der 30er-Jahre; Baubeginn Ausbau A8 nach derzeitigem Stand circa 2028. Was diese gigantischen Bauvorhaben für die vom Tourismus lebenden Gemeinden Bernau, Aschau, Samerberg und Nußdorf sowie für die hauptbetroffenen Gemeinden Rohrdorf und Frasdorf bedeuten werden, mag man sich gar nicht vorstellen.
Wer jetzt glaubt, schlimmer kann es nicht mehr werden, der sei auf den Artikel der österreichischen Zeitung „Kurier“ vom 20. August „Im Deutschen Eck kommst nicht vom Fleck“ hingewiesen. Hier verweist der Verfasser auf eine Vereinbarung, beim Ausbau der Brennerzulaufstrecke auch die Bahnverbindung Innsbruck-Salzburg über Deutschland zu berücksichtigen. Welche Trasse ist besser geeignet als entlang der Autobahn A8. Alle, die jetzt noch denken, ich bin von alledem nicht betroffen oder nur leicht tangiert, sollten langsam wach werden. Die Lkw werden auch vor ihrer Haustüre fahren – und welcher Tourist möchte auf einer Großbaustelle Urlaub machen.
Norbert Malterer
Aschau