Zu den Berichten über den Krieg in der Ukraine (Politikteil):
Ich sah ein Bild von einem bewusstlosen, schwer verletzten Soldaten im Ukraine-Krieg, der halb nackt auf einem Tisch liegt. Um ihn herum befinden sich drei Soldaten im ärztlichen Dienst, die ihren Kameraden medizinisch versorgten.
Ich frage mich, was die Mutter dieses Soldaten denkt, was seine Kinder denken, wenn sie dieses Bild sehen. Was mag der Soldat denken, sollte er es überleben und für immer geschädigt sein? War es wert, das Leben meines Sohnes, meines Vaters, mein Leben für etwas so Sinnloses wie diesen Krieg zu opfern? Man geht davon aus, dass etwa 500000 Soldaten in diesem Mächtekrieg ihr Leben lassen mussten. Unsere Politiker sagen, „Waffen für den Frieden“, „Frieren für die Freiheit“. Was sagen sie zu den Müttern der getöteten Soldaten? Sagen sie: „Der Tod Ihres Sohnes war es wert…“
Warum ist es wert, das Leben des Sohnes für einen ideologischen Krieg zwischen zwei Großmächten zu geben? Russland hat zwei Bedingungen für den Frieden: keinen Nato-Beitritt und einen neutralen Status für die Ukraine, ähnlich wie Österreich, die Schweiz und andere Länder dieser Welt. Die USA hatten ähnliche Bedingungen auch bei Kuba im Jahr 1961, als die Sowjetunion ihre Raketen aus Kuba abzogen. Der Raketenabzug hatte den Dritten Weltkrieg verhindert.
Wenn russische und ukrainische Mütter in diesem Krieg das Sagen gehabt hätten, wäre er niemals begonnen worden. Dann wäre das östliche „Verdun der Neuzeit“, der Stellungskrieg in der Ukraine, schon lange vorbei. Es ist die Tragödie dieser Welt, dass andere Menschen über Leben und Tod von Menschen entscheiden – und nicht die Mütter der Soldaten auf dem Feld, welche jetzt ihr Leben lassen müssen.
Hubert Kirmaier
Edling