Zu den Leserbriefen „Wehret den Anfängen!“ (Leserbriefseiten):
Mit einem in einer Behindertenausbildungseinrichtung pädagogisch Tätigen habe ich mich über die Problematik der Inklusion unterhalten. Seiner Meinung nach werden in Einrichtungen wie in seiner Behinderte durch speziell ausgebildetes qualifiziertes pädagogisches Fachpersonal optimal unterrichtet. Sie würden nirgends besser als in solchen Institutionen gefördert werden können.
Die Schüler würden untereinander auf Augenhöhe sein und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Sie würden nicht dauerhaft leistungsmäßig unterlegen sein. Er gab zu bedenken, dass die Lehrkräfte in Inklusionsklassen gefordert sind, Schüler mit weit unterschiedlichen Talenten in einer Klasse zu unterrichten. Der Unterrichtsstoff kann nur in einem längeren Zeitraum geschafft werden. Das belastet nicht nur die Lehrkräfte zusätzlich, es führt auch zwangsläufig zur Benachteiligung der talentierteren Schüler.
Herr Höcke hat als Familienvater von vier Kindern und ehemaliger Vertrauenslehrer seiner Schule bestimmt Einblick in diese Problematik. Natürlich können pädagogisch besonders ausgebildete Fachlehrer und Einrichtungen eingespart werden, wenn man die behinderten Schüler nicht in speziellen Einrichtungen fördert, sondern sie einfachheitshalber in den allgemeinen Schulbetrieb integriert. Liegt vielleicht in diesem Einsparpotenzial neben der ideologischen Einstellung das Ziel der Einführung der Inklusion?
Ich vermisse Ausführungen der Lehrerschaft über Erkenntnisse und Darlegungen, dass die Schaffung von Inklusionsklassen die bessere Bildungsmethode wäre. Von den Leserbriefschreibern habe ich den Eindruck, dass es ihnen nicht um das Wohl der förderungswürdigen Kinder geht, sondern darum, einen von ihnen ungeliebten Politiker und dessen Partei zu beschädigen.
Dr. Herbert Schwarz
Waldkraiburg