Fall von Mike Glemser ist tragisch –aber auch an andere Schicksale denken

von Redaktion

Zum Bericht „Mike Glemser hat die Klinik verlassen: Hoffnung auf die neue Reha und sein größter Wunsch“ (Sportteil):

Um es vorwegzunehmen: Was Mike Glemser passiert ist, ist tragisch und ein Verlust an Lebensqualität, wie es nur betroffene Menschen nachvollziehen können. Aber ich möchte die Berichterstattung mal ins rechte Licht rücken und auch das OVB in die Pflicht nehmen, die Berichterstattung angemessen zu machen. Die Spendenaktion für Mike ist eine wunderbare Sache, aber es muss auch mal betont werden, wie viele Schicksale es gibt, denen eine solche Hilfe und Unterstützung versagt bleibt.

Mit Spendengeldern von über 600000 Euro in ein neues Leben zu starten, ist ein Anfang, den kaum ein anderer Mensch hat. Ich sitze selber seit 47 Jahren im Rollstuhl und weiß, was es heißt, sich mit Kostenträgern herumzustreiten, um an seine Reha oder anderen Bedarf zu kommen. Auch wäre es schön, zu lesen – für alle, die gespendet haben – was mit den Spendengeldern so passiert. Ich denke, das ist man den Spendern schuldig. Was die Sache eigenartig macht: Wenn die Berufsgenossenschaft mit im Boot ist, sollte Herr Glemser eigentlich schon in der goldenen Gondel sitzen. Fragen Sie mal bitte Verunfallte, die ohne Hilfe der Berufsgenossenschaft auskommen müssen. Da sieht die Welt noch mal ganz anders aus. Die Weigerung der Berufsgenossenschaft sollte gründlich hinterfragt werden und das auch öffentlich gemacht werden. Das wäre mal gute Redaktionsarbeit!

Reinhard Weikl

Raubling

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