Zum Leserbrief „Zwischen Inklusion und spezieller Förderung“ (Leserbriefseite):
Als langjähriger Mitarbeiter im Bereich der Behindertenhilfe bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger Behinderung bin ich schockiert über die Aussagen von Dr. Herbert Schwarz. In Bezug auf Mitbürger und Schüler/innen mit einer geistigen Behinderung das Gedankengut von einem rechtsextremistischen AfD-Politiker gutzuheißen, einem Rechtsextremisten, der sich nicht schämt, bei Wahlkampfauftritten den ehemaligen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zu zitieren, dazu SA-Parolen von sich zu geben – das macht mich fassungslos. Was mit Menschen mit einer geistigen Behinderung bei den Nationalsozialisten gemacht wurde, den Verbrechern, die scheinbar für Herrn Höcke zum Vorbild dienen, ist scheinbar Dr. Schwarz im Geschichtsunterricht wohl entgangen. Und was für eine Vorstellung des Lernens meinen Dr. Herbert Schwarz und sein Bekannter aus dem pädagogischen Bereich – wohl kein soziales Lernen innerhalb von Gruppen und innerhalb einer Schulklasse, sondern augenscheinlich immer noch die Vorstellung des Lernens mit dem „Nürnberger Trichter“. Dass individuelle besondere Fähigkeiten besonders gefördert oder auf besondere Bedürfnisse – eines jeden Schülers, talentiert oder nicht – besonders eingegangen werden soll, das ist doch unbestritten. Genauso ist es unbestritten, dass die Lehrerschaft nicht alleine gelassen werden darf bei den Herausforderungen innerhalb einer Schulklasse. Aber diese Diskussion sollte ohne Mitwirkung von Rechtsextremisten und deren menschenverachtendem Menschenbild geführt werden.
Hans-Peter Roth
Mühldorf