Zum Bericht „Die Trauerbegleiter für junge Menschen“ (Blickpunkt-Seite):
In Fällen wie bei Angie helfen meist ehrenamtlich Menschen verschiedener Hilfsorganisationen in der akuten Notfallsituation. Danach muss definitionsgemäß die Regelversorgung weiterhelfen, denn KITler sind dafür nicht ausgebildet. Kirchliche KITler nennen sich Notfallseelsorger. Sie könnten auf Wunsch mehr bieten: Gebet, Aussegnung, Segen. Und sie können hineinvermitteln in die kirchliche Regelversorgung: Seelsorge! Der Ort, an dem Menschen offene Ohren finden können. Alle Menschen. Es gibt kaum Regelversorgung. Aber es gibt sie in den Kirchen: der heimatliche Seelsorger oder die Seelsorgerin, Trauergruppen, Hilfsangebote der Caritas und Diakonie. Hier werden immer schon gesamtgesellschaftliche Aufgaben übernommen, für die es sonst zu wenig Angebote gibt, finanziert über die Kirchensteuer. Die ist in Gefahr, zum einen durch die Austritte, zum anderen durch Diskussion um die Ablösung der Staatsleistungen. Aber Kirche leistet viel für die Gesellschaft, auch wenn das oft nicht wahrgenommen wird. Eine Anlaufstelle für Trauernde wird gerade am Ostfriedhof gebaut und personell ausgestattet. Andernorts wird ein Seelsorger nur für Trauerarbeit und Beerdigungsdienst freigestellt. Der Dienst der meisten freien Trauerredner endet mit der Trauerrede, weil weitere Dienste monetär nicht abzubilden sind. Kirche bleibt bei den Menschen, wenn gewünscht. Ja, das kostet alles Geld. Menschen, die nach traumatischen Erlebnissen nicht zurückfinden in ein geregeltes Leben, fallen in Arbeitsprozessen aus, werden krank und kosten am Ende mehr als ihre frühe Begleitung.
Thomas Jablowsky
Flintsbach