Zum Bericht „Seit Monaten Streit um Reparaturkosten“ (Regionalteil):
Nicht seit Monaten, sondern seit über zwei Jahren haben wir das Problem, dass Lehrerdienstgeräte nicht repariert werden. Im Falle des Gymnasiums Bad Aibling ist dies unproblematisch, da die Lehrerschaft abnahm. An der Realschule Bruckmühl haben wir aber ein wachsendes Lehrerkollegium und können fehlerhafte Geräte nicht einfach ersetzen. In der Argumentation des Landrats wird der Wesenskern übersehen. Funktionierende Dienstgeräte sind für einen guten Unterricht notwendig. Dieser hat sich gewandelt: Hefte und Bücher werden durch digitale Hefte und Schulbücher auf Tablets der Schüler ersetzt. Der Unterricht ist geprägt von gestalteten Lernprodukten, Hörspielen, Podcasts und Übungsaufgaben mit individueller Rückmeldung. Dies muss jedoch auch von der Lehrkraft nachmittags vorbereitet werden. Ein PC im Klassenzimmer ersetzt weder ein Lehrerdienstgerät noch ist dies an die moderne Arbeitswelt angepasst. Die Schüler sollen in Vorbereitung auf die Arbeitswelt zu kreativen, flexiblen und kooperativen Persönlichkeiten erzogen werden, die in der Lage sind, das Wesentliche zu erfassen. Wie soll dies gelingen, wenn die Lehrkraft dies gar nicht vorleben kann? Wollen wir tatsächlich wieder Unterricht ohne Digitalisierung? Außerdem gehören die Dienstgeräte zum Sachaufwand des Landkreises, sie bleiben bei einer Versetzung nicht beim Beamten. In einer Zeit des Lehrermangels wird so der Lehrberuf noch unattraktiver gemacht. Wir werden daher eigene Lösungswege zur Reparatur der Dienstgeräte suchen. Uns ist es nämlich wichtig, dass der Streit zwischen Kommunen und Freistaat nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte, damit auf Kosten der Unterrichtsqualität und somit an unserem wertvollsten Gut – den Schülern – ausgetragen wird.
Andrea Ranner
Bad Feilnbach