Zum Bericht „Der Krieg um die Wahrheit“ und zum Kommentar „Israels feige Freunde“ von Georg Anastasiadis (Politikteil):
Unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit und Arroganz Georg Anastasiadis differenzierte Meinungen und Betrachtungen des Geschehens im Nahen Osten als Meinungen von nützlichen Idioten abstempelt! Werden auch die Äußerungen des UN-Präsident Guterres nach persönlicher Meinung des Redakteurs „relativiert“ und den „nützlichen Idioten“ zugerechnet?
Hat er sich jemals ernsthafte Gedanken darüber gemacht, welchen Leidensweg Palästinenser seit der Gründung des Staates Israels im Jahr 1948 gegangen sind? Alltägliche Unterdrückung, Fremdbestimmung, Entfremdung, Demütigung, Enteignung, Isolierung, absoluter Lebens-Perspektiven-Verlust, Streben nach politischer Befreiung. Vermutlich hat dies zu dieser brutalen Gewaltexplosion der perspektivlosen, aber noch wehrfähigen und wehrbereiten jungen Palästinenser geführt. War nicht oft genug nach dem Motto der israelischen Regierung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ systematisch provoziert und militärisch reagiert worden? Mit rasant gestiegener Zuwanderung aus Russland (über 100000 Personen, die sofort zu israelischen Staatsbürgern wurden) müssen Palästinenser mit noch mehr Ein- und Ausgrenzung rechnen!
Dr. Bernd Reinhardt
Bad Aibling
Das erste Opfer eines Krieges ist die Wahrheit, dachte ich, als US-Präsident Joe Biden zum „Solidaritäts-Besuch“ nach Israel reiste. Als Benjamin Netanjahu Biden dann die Beweise des Mossad zeigte, dass die Hamas für die Bombardierung des Gaza-Krankenhauses (rund 400 Tote) verantwortlich ist und nicht die High-Tech-Armee Israels. Biden schlug sich sofort auf die Seite Israels. Zitat: „Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom andren Team (Hamas) gemacht wurde, nicht von ihnen.“ Mit anderen Worten: Nicht Tatsachen zählen, sondern Vermutungen. Dazu passt, dass der angesehene jüdische Historiker Moshe Zimmermann (geb. 1943) im Radio bemerkte, was das israelische Kabinett interessiere, sei weniger Gaza, als eine ganze Division in das Westjordanland zu entsenden, um die jüdischen Siedler vor den „militanten Palästinensern“ zu schützen, obwohl das Westjordanland noch nie zu Israel gehörte.
Matthias Fuchs
Waldkraiburg