Ein Horrido auf Hubert Aiwanger

von Redaktion

Zum Bericht „Jagdminister durch Geheimerlass“ (Bayernteil):

Seit eh und je war das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF) umfassend für den Wald und die Jagd zuständig. Deshalb bedurfte es einer geheim gehaltenen Zusatzvereinbarung zum 85-seitigen Koalitionsvertrag, um das sachwidrige Herauslösen des Jagdwesens aus dem ELF-Ministerium zu kaschieren. Dass sich Aiwanger – der in Wirtschaftsangelegenheiten ziemlich blass aussieht – den Zuschnitt seines Ministeriums nach seiner Jagdpassion zusammenbasteln durfte, ist schier unglaublich. Und das im Zeichen der bedrohlichen Folgen des Klimawandels für unsere Wälder (mehr Hitze und Dürre, öfter Stürme und Borkenkäferbefall). Mit Aiwanger als Patron für Jagd und Jäger wird es die überfällige Novellierung des Bayerischen Jagdgesetzes nicht geben. Freuen darf sich der Bayerische Jagdverband (BJV) mit seinem hoch umstrittenen Präsidenten Ernst Weidenbusch, und Hubert Aiwanger kann seine populistischen Neigungen auf den Hegeschauen ausleben. Da der Jagdminister Aiwanger zugleich Vorsitzender einer BJV-Kreisgruppe ist, sind Interessenkollisionen vorprogrammiert. Für die rund 700000 bayerischen Waldbesitzer und ihre Vertretungen ist es an der Zeit, sich verstärkt darauf zu besinnen, dass sie die „Mehreren“ und als Inhaber des Jagdrechts auch die „Schwereren“ sind.

Hans Soyer

Rosenheim

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