Grundsatzfragen zum 49-Euro-Ticket – und dickes Dankeschön

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das 49-Euro-Ticket (Politikteil):

Bei der Diskussion um das 49-Euro-Ticket fragt man sich, ob unsere Politiker noch zu ihren grundsätzlichen Aussagen über die Klimafolgen stehen. Da heißt es nämlich, unterlassener Klimaschutz ist ungleich teurer als ein rechtzeitiges Gegensteuern. Oder glaubt man, den Klimafolgen irgendwie entgehen zu können? Sobald sich die Politik mit konkreten Maßnahmen befasst, wird sie zögernd. Das hat mit Fehlbeträgen und Kassenlöchern zu tun. Der ÖPNV kostet viel Geld, ein subventionierter ÖPNV noch mehr und ein ertüchtigter, ausgebauter noch mehr. Der Ticketpreis kann Defizite beeinflussen. Seine steuernde Wirkung wird aber unterschätzt. Im OVB ist zu lesen, dass das 49-Euro-Ticket ab Mai 2024 mehr kosten könnte. Als Folge würden Menschen, die eine Alternative haben, nicht mehr den ÖPNV benutzen. Kühle Rechner kalkulieren mit dem Abstand zu den regulären Fahrpreisen und entscheiden entsprechend. Bedürftige und Gelegenheitsnutzer würden sich enthalten. Das ist alles nicht gut für den Klimaschutz. Den Verkehrsträgern ist anzumerken, dass ihnen zu viel Ansturm nicht recht ist. Dafür sind sie nicht gerüstet. Schon die Anhebung auf 49 Euro sorgte für „Normalisierung“. Gelegentliche Nutzer stört das Pendler-Abo-System. Ein Preis von 69 Euro würde weiter abschrecken. Wird es dennoch so beschlossen, erhalten wir einen hochsubventionierten ÖPNV, dem die Fahrgäste ihre Gunst versagen, weil es nicht kostengünstig genug ist. Von Schwachstellen bei der DB gar nicht zu sprechen. Perfide wäre, wenn durch höhere Preise für reguläre Tickets für Anreiz gesorgt würde. Das Billigticket würde seinen Namen dann sogar wieder zu Recht tragen und die Verkehrsträger hätten mehr Umsatz. Wenn da nicht die Inflation im Weg wäre. Die bekäme neue Nahrung.

Norbert Vogel

Schechen

Nachdem es in letzter Zeit immer wieder negative Schlagzeilen zur Bahn gibt, möchte ich Ihnen heute etwas Positives berichten. Letzte Woche fuhr ich von Mühldorf nach München mit meinem Deutschlandticket auf dem Handy. Als die Kontrolle kam, musste ich feststellen, dass sich der QR-Code nicht öffnen ließ. Die Schaffnerin nahm sich viel Zeit, probierte mit mir vieles aus und stellte dann fest, dass die App veraltet war. Sie half mir, die neue Version zu installieren. Um mich einzuloggen, brauchte ich das Passwort, das ich aber nicht parat hatte. Die Schaffnerin beruhigte mich und meinte, ich solle das daheim ganz in Ruhe erledigen. Am Ostbahnhof ging ich zum Info-Stand, in der Hoffnung, dort noch eine Auskunft zu erhalten. Wieder kam ich an eine hilfsbereite Frau, die sich mein Sprüchlein anhörte und mich ebenfalls beruhigte und meinte, zu Hause kann man das besser erledigen. Und falls ich auf der Rückfahrt kontrolliert werden würde und eine Strafe bekäme, könnte ich mit dem funktionierenden QR-Code bei ihr vorbeikommen und die Strafe würde gelöscht werden. Einigermaßen beruhigt stieg ich in den Zug nach Mühldorf. Und gleich kam auch dort die Zugbegleiterin. Sie musste sich nun ebenfalls meine Geschichte anhören. Und auch sie war überaus höflich und freundlich und bestätigte die Aussagen ihrer Kolleginnen. Eine Strafe habe ich nicht bekommen. Zu Hause gelang es mir schnell, die App zu öffnen, und nun bin ich wieder für neue Fahrten gerüstet. Einen Dank noch mal an alle drei Damen von der Bahn!

Brigitte Wünsch

Mühldorf

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