Zur Berichterstattung über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine (Politikteil):
Unser Verhältnis zu Russland erlebt zurzeit einen Tiefpunkt. Die Ursache ist bekannt, keine Besserung in Sicht. Leider wird der Konflikt auch rhetorisch weiter angeheizt. Das kann es doch nicht sein, es würde bedeuten: „Nie“ – also nie wieder.
Beide Seiten haben legitime Sicherheitsinteressen. Um diese zu gewährleisten, muss die Staatengemeinschaft dringend beide Parteien zu Verhandlungen mit einem gewissen Zwang drängen. Dazu bedarf es neuer Gesichter und eines neuen Denkens. Es ist möglich – denken wir nur an die Aussöhnung mit Frankreich nach 1945. Und dann kann es wieder zu Handel und Wandel kommen. Zum Handel: Unser großer Fast-Nachbar verfügt über Ressourcen, die unsere Wirtschaft braucht.
Wenn die Prognosen stimmen, benötigt unsere Wirtschaft in Zukunft Unmengen von Wasserstoff. Den gibt es sogenannt in „Grün“ und „Blau“. Bei den Verbrauchsmengen wird der grüne Wasserstoff nicht langen. Also benötigen wir zusätzlich blauen. Woher soll der kommen? Im Osten Russlands ist die Energie hierfür reichlich vorhanden. Die NordStream-Pipelines wären die Transportschienen. Deutschland müsste darauf drängen, die sabotierten Pipelines schnellstens zu reparieren. Wir brauchen diese Versorgungsleistungen. Mein Plädoyer lautet also: Wir brauchen ein „Wieder“.
Hans Jansen
Rimsting