Zum Bericht „Geplante Rentenerhöhung 2024 ca. 3,2 Prozent für die Arbeiter- und Angestelltenrenten“ (Politikteil):
Die Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes verlangt für die unteren Lohngruppen eine Mindesterhöhung von 500 Euro monatlich, die Eisenbahnergewerkschaft 10,5 Prozent mehr Lohn. Bei einer Rente von 1500 Euro, um eine Gleichstellung mit der Mindestforderung von 500 Euro Lohnplus zu erreichen, müssten die Renten um rund ein Drittel erhöht werden – und nicht um 3,2 Prozent. Es gibt kein Land in Europa, außer Deutschland, in dem es unterschiedliche Rentensysteme für die Bevölkerung gibt. Alle Selbstständigen, Beamte, Arbeiter und Angestellte zahlen in den anderen Ländern in ein einheitliches Rentensystem. Und die Renten sind im Vergleich zu Deutschland meist höher und sicherer.
Warum zahlen Beamte keine Beiträge in die Altersvorsorge? Warum bekommen Beamte 71 Prozent ihres letzten Gehaltes als Rentenleistung? Warum gibt es für Selbstständige, Angestellte, Arbeiter und Beamte nicht die gleichen Bedingungen? Blockieren hier einzelne Interessengruppen? Warum wird dies zum Vorteil aller Versicherten nicht geändert? Viele Fragen an die Politik, an die Interessenvertreter aller Parteien, insbesondere an Bundestagsabgeordnete. Vielleicht ist ein großer Teil der Abgeordneten, als ehemalige Beamte, selbst betroffen und ändert deshalb nichts? Oder weil sie täglich mit Beamten zusammenarbeiten, damit eventuell ihrem Einfluss unterliegen?
Die jetzigen Versorgungswerke für Selbstständige könnten ja als freiwillige Zusatzversicherung bestehen bleiben. Politiker auf Bundesebene, packt es endlich an, geht, wenn es an Fachwissen fehlt, zu euren Kollegen aus der Schweiz. Die haben für alle Selbstständigen und Arbeitnehmer die Rentenversicherung bestens gelöst. Spielt nicht die Beitragszahler gegen die Rentner aus, auch die Ersteren werden mal Rentner.
Volker Konrad
Neubeuern