Lieber ehemaliges Schülerheim als Turnhallen belegen

von Redaktion

Zum Bericht „Turnhalle wird zum Flüchtlingsheim“ (Politikteil):

Infolge von Krieg und Hunger werden noch viele Flüchtlingswellen auf Deutschland zurollen. Für die Unterbringung der Flüchtlinge müssen Städte und Gemeinden geeigneten Wohnraum zur Verfügung stellen. Aktuell fehlen nach Zahlen des Bundes in Deutschland rund 700000 Wohnungen für die Bevölkerung. Die Folge ist eine Umnutzung von Turnhallen für das Unterbringen von Flüchtlingen und der Ausfall von Sportunterricht.

Im September wurde das neu errichtete Schul- und Verwaltungsgebäude des Gymnasiums Gars bezogen, anschließend soll der sogenannte Altbau abgebrochen werden. Beim Altbau handelt es sich um das ehemalige Juventat (katholisches Schülerheim) des Redemptoristenklosters Gars. Das Juvenat aus den 1890er-Jahren hat eine Geschossfläche von circa 4200 Quadratmetern. Die Notwendigkeit für den Abbruch wird mit hohen Sanierungskosten sowie mit Problemen beim Brandschutz und beim Nachweis der Standsicherheit begründet, außerdem wird der Neubau des Gymnasiums durch den Fortbestand des Juvenats verschattet. Das Juvenat ist für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen gut geeignet. Schlafräume, Küchen, Sanitärbereiche und Räumlichkeiten für die Betreuung und Verwaltung mit Sozialdienst stehen zur Verfügung oder lassen sich reaktivieren. Dadurch könnten Schließungen von Turnhallen verhindert werden.

Es gilt zu hoffen, dass die Abwägung sämtlicher Gesichtspunkte über die rein betriebswirtschaftliche Sichtweise hinaus zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen führt. Vorhabenträger des Abbruchs des Juvenats ist nach Auskunft des Landratsamtes Mühldorf das Redemptoristenkloster Gars.

Ernst Böhm

Polling

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