Bahn erreicht neuen Tiefpunkt

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Probleme bei der Deutschen Bahn (Politik- und Bayernteil):

In den vergangenen Tagen wurde erneut ein Tiefpunkt der Betriebsqualität auf der Strecke Mühldorf-München erreicht. Verspätungen von 30 Minuten im morgendlichen Berufsverkehr und Zugausfälle auf dem Teil- oder Gesamtlaufweg waren an der Tagesordnung. Die Fahrgastinformation im Zug war in Ordnung, in der DB-Navigator-App jedoch schlecht und an den Bahnhöfen katastrophal, da sie schlicht falsch war.

Eine in dieser Woche veröffentlichte Pressemitteilung der Deutschen Bahn liest sich angesichts der realen Betriebszustände wie blanker Hohn. Minimalinstandsetzungen, die zum Teil seit mehr als einem Jahr nötig sind, werden als großer Wurf verkauft. Ein geschickter „Public Relations“-Kunstgriff. Als Fahrgast sammle ich ohne Übertreibung bei mehr als der Hälfte der Fahrten zehn Minuten oder mehr Verspätung. Oft geschieht dies an Einstiegs- oder Umstiegsbahnhöfen.

Jede Woche verliere ich so mindestens eine Stunde, diese Woche sogar mehrere. Im Jahr 2023 ist dies nicht nur phasenweise der Fall, sondern durchweg, besonders intensiv seit dem Sommer. Es mag hart klingen, aber ich vermute, dass nun wieder auf Nichtzuständigkeit verwiesen wird.

DB Regio könnte sagen: „Wir sind die Leidtragenden von DB Netz.“ DB Station & Service könnte argumentieren: „Wir zeigen nur die Daten an, die wir geliefert bekommen“. DB System könnte entgegnen: „Die App lässt sich doch installieren?“ DB Netz könnte behaupten: „Fahrgäste sind nicht unsere Kunden.“ Und der Aufgabenträger BEG dürfte schweigen. Als Fahrgast hat man das Gefühl, dass die Zustände, die ja nicht erst seit gestern bestehen, einfach hingenommen werden und sich niemand zuständig fühlt.

Georg Ringler

Dorfen

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