Neujahrswunsch an die Redaktion – Weniger „Streit“ und „Ärger“

von Redaktion

Zu den Überschriften und Schlagzeilen mit den Worten „Streit“ und „Ärger“ (Gesamtausgabe):

Nach meiner Beobachtung als langjähriger Abonnent hat sich die Gestaltung der Überschriften im OVB in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Oft habe ich den Eindruck, dass die gewählten Überschriften zunehmend weniger mit dem Inhalt der Artikel zu tun haben, sondern darauf abzielen, im Internet möglichst viele Klicks zu produzieren. Dem Niveau und der Ernsthaftigkeit des Journalismus wird damit sicher kein Gefallen getan. Eher fördert dieses Vorgehen den ohnehin weitverbreiteten Empörungswahnsinn.

Als Beispiel möchte ich anführen, dass in der Hauptüberschrift auf der Titelseite im vergangenen Jahr gefühlt zwei- bis dreimal pro Woche die Worte „Streit“ oder „Ärger“ verwendet wurden. Man nimmt morgens die Zeitung aus dem Kasten und kriegt gleich schon einmal schlechte Laune. Nicht, dass es nicht genug Gründe gäbe, das Handeln von Regierung, Politik und Wirtschaft kritisch zu betrachten. Das ist die Aufgabe der freien Presse. Aber vielleicht kann die Redaktion ja als Neujahrsvorsatz versuchen, sich nicht mehr so sehr auf die Schlagzeilen zu konzentrieren, sondern ausgewogener zu berichten?

Frank Wiens

Stephanskirchen

Artikel 8 von 11