Das SHK-Handwerk im Tal der Krokodilstränen

von Redaktion

Zum Bericht „Energiewende an die Wand gefahren“ (Wirtschaft in der Region):

Wenn die drei SHK-Innungsobermeister glauben, dass die Energiewende nur mit Hilfe von Subventionen und Förderprogrammen zu erreichen sei, dann befinden sie sich leider in einer energiepolitischen Einbahnstraße. Der Leser reibt sich verwundert die Augen über die Aussage von Herrn Hardrath, wenn er verkündet, dass er im Jahr 2023 mehr Öl- und Gasheizungen eingebaut hat als in den vergangenen zehn Jahren.

Sein Innungskollege aus Traunstein berichtet von sieben SHK-Firmen, die ihren Geschäftsbetrieb eingestellt haben. Waren die sieben Handwerksmeister aus dem Innungskreis Traunstein nicht ausreichend geschäftstüchtig, um viele Wärmepumpen und die noch zugelassenen Öl- und Gasheizungen zu verkaufen?

Der verunsicherte Verbraucher erwartet zu Recht eine kompetente Fachberatung von seinem Heizungsbauer, zertifizierten Energieberater und Schornsteinfeger, denn die kennen den energetischen Zustand der Heizungsanlagen doch am besten.

Das 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz verleiht dem sogenannten Heizungsgesetz endlich die notwendigen Leitplanken über das Ende der fossilen Energieträger bei der Wärmeerzeugung (2045). Die Warnung der Obermeister über wochenlange kalte Heizungen bei den Verbrauchern haben nun wirklich nichts mit der Energiewende zu tun, vielmehr über den hausgemachten Fachkräftemangel und der Wertschätzung des Handwerksberufes in unserer Gesellschaft. Auch das SHK-Handwerk hat nach wie vor immer noch goldenen Boden bei der Berufswahl. Fachkompetente Beratung hilft den Verbrauchern mehr als über gestrichene Förderprogramme und staatlichen Zuschüssen Krokodilstränen zu verlieren.

Rainer Tschichholz

Kolbermoor

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