Zum Bericht „Lauterbach will Homöopathie als Kassenleistung streichen“ (Politikteil):
Unser Gesundheitsminister „spart“ sieben Millionen Euro durch die Streichung homöopathischer Mittel aus dem Leistungskatalog und verkauft das als großen Wurf. Bei rund 50 Milliarden Euro jährlichen Ausgaben für Arzneimittel sind das gerade mal 0,014 Prozent. Da wäre es vermutlich lukrativer, die angeblich von der Apotheke bezahlte, letztendlich aber mit Erträgen aus Krankenkassenbeiträgen finanzierte „Apothekenumschau“ einzustellen. Das Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung hat festgestellt, dass bis zu 30 Prozent aller Medikamente, Untersuchungen und Operationen medizinisch nicht notwendig sind. Da reden wir von vielen Milliarden Euro, die jedes Jahr verpulvert werden. Aber nein, man arbeitet sich an den Globulis ab. Publicitymäßig ist das wahrscheinlich ein großer Wurf und Wasser auf den Mühlen all derer, die Homöopathie und alternative Heilmethoden schon immer für Teufelszeug gehalten haben. Dem kränkelnden Gesundheitssystem hilft es leider gar nichts und die notwendigen Umstellungsaufwände dürften den gesparten Betrag im ersten Jahr schon auffressen.
Ulrich Eiwan
Amerang
Nein, ich will hier niemanden überzeugen, dass und warum homöopathische Arzneien wirken. Vielleicht nur so viel: Wie blöd müssten Homöopathen sein, die ein Therapeutenleben lang sehr viel Zeit in die Fort- und Weiterbildung stecken, sehr viele Wochenenden, Abende, Urlaube investieren – klassische Homöopathie lernt man nicht in einem Schnellkurs! – wenn sie nicht aus Erfahrung und ihrem Praxisalltag wüssten, dass Homöopathie wirkt. Das wissen auch unsere Patienten. Das wissen auch viele Mütter, die ihre Kinder mit bewährten Mitteln von Anfang an behandeln. Aber an der Homöopathie verdient halt nicht die Pharmaindustrie, die die Richtlinien in der Schulmedizin mitbestimmt! Eigenartig: In der Schweiz ist Homöopathie sowie andere alternative Verfahren anerkannt und im Kassenleistungskatalog aufgenommen. Armer Herr Lauterbach!
Dr. Dieter Bauer
Brannenburg
Es ist vollkommen klar, dass die Homöopathie im Vergleich zu modernen Arzneimitteln keine Lobby hat. Aber als Austragsbäuerin und Mutter von vier Kindern weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sich weder kleine Kinder noch 600 Kilo schwere Kühe eine Verbesserung von Krankheiten einbilden können (Placebo?). Ich habe über 20 Jahre lang im Stall erfolgreich Globuli eingesetzt, was ein Drittel der Tierarztkosten einsparte. Eine Behandlung mit Globuli hat keinerlei Nebenwirkungen, welche wiederum mit weiteren Präparaten behandelt werden müssten. Ein Fläschchen mit Kügelchen kostet nicht die Welt und hat bei richtiger Lagerung kein schnelles Verfallsdatum. Die Vorteile für diese Behandlungsmethode liegen auf der Hand. Aber vielleicht ist der Verdienst zu gering? Oder doch die Angst vor einer günstigeren und dennoch erfolgreichen Methode zu groß?
Anette Forstner
Stephanskirchen