Zur Berichterstattung über die AfD (Politikteil) und zu „Blanke Hetze muss ausgegrenzt werden“ (Leserbrief):
Antwortend auf einen weitgehend faktenfrei gegen die AfD und ihre Wähler agitierenden Leserbrief hatte ich dazu aufgerufen, Hetze und Ausgrenzung sein zu lassen, und sich gemeinsam um die wahrlich skandalösen Missstände in unserem Land zu kümmern. Als Beispiel hatte ich an die in der deutschen Polizeistatistik von 2022 nachlesbaren 789 deutschlandweit gruppenvergewaltigten Frauen erinnert und die Dramatik verständlich gemacht mit dem Hinweis, dies seien zwei solcher Verbrechen an jedem einzelnen Tag. Dabei hatte ich nach Tätergruppen nicht unterschieden, nur die schreckliche Summe genannt. Reflexartig bezieht Herr Langstein diese Zahl sofort auf „Migranten,“ die ich beschuldigen würde, sie und niemand anderes würden „jeden zweiten Tag Gruppenvergewaltigungen durchführen“. Das habe ich nicht gesagt, trotzdem ist es interessant, sich die deutsche Kriminalitätsstatistik anzuschauen: Diese gibt, amtsdeutsch gesprochen, den Anteil „nichtdeutscher Tatverdächtiger“ mit 50 Prozent an.
Die Realität wollen viele nicht sehen, auch im katholischen Bayern nicht. Dabei hat uns Christus in Johannes (8,32) eine wunderbare Empfehlung gegeben: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Statt Diffamierung und Ausgrenzung sollten wir uns alle trauen, der Wahrheit tief in die Augen zu schauen, auch wenn sie nicht schön ist.
Dr. Andreas Strasser
Bruckmühl
Demokratie ist nicht gleich Demokratie! Sicherlich ist unser Demokratiemodell besser als beispielsweise das amerikanische, das englische oder das italienische. Das heißt aber nicht, dass bei uns alles in Butter ist: Ob Demokratie funktioniert, hängt von den Menschen ab, die in den demokratischen Institutionen wirken! Entscheidend ist, dass sie bei ihren Initiativen und Entscheidungen das langfristige Wohl des Landes und der Bürger an erste Stelle setzen und sich weitestgehend frei machen von persönlichem Karrierestreben, lokalen Gruppeninteressen und kurzfristigem Vorteilsdenken! Dass sich unsere gewählten Politiker damit schwertun, ist zwar verständlich, aber eine Folge unserer im Grundgesetz verankerten Parteiendemokratie, welche die Direktwahl der Wahl- und Stimmkreisabgeordneten vorsieht. Viele Abgeordnete sind überfordert, Entscheidungen zuzustimmen, die ihren kurzfristigen Interessen entgegenstehen. Gäbe es ein besseres Demokratiemodell, das sicherstellt, dass die für eine gute Zukunft von Staat und Bevölkerung notwendigen Entscheidungen rechtzeitig getroffen und umgesetzt werden? Ein Beispiel für das Dilemma ist das von BMW geplante Batteriewerk in Niederbayern, für das 100 Hektar besten Gäubodenackerlandes geopfert werden sollen. Es ist keine Frage, dass wir uns das in unserem seit Langem zu dicht besiedelten Deutschland aus Gründen der Ernährungssicherheit nicht leisten können. Warum baut BMW trotz seiner Milliardengewinne nicht mehrstöckig und auf weniger wertvollen Böden, auch wenn das etwas teurer ist? Was sagen unsere Politiker dazu? Warum sind die für Bayern notwendigen Stromleitungen aus dem Norden nicht längst im Bau? Versagen unserer Demokratie! Fazit: Unsere Demokratie muss besser werden!
Lothar Schultz-Pernice
Rosenheim