Zur Berichterstattung über die Bauernproteste (Politikteil):
Ich verstehe nicht, dass sich immer wieder einige über die Bauern das Mundwerk fransig reden müssen. Sie haben keinen blassen Schimmer von der Arbeit auf dem Bauernhof. Da reden’s immer so gscheid daher von den Bauern, die mit’n Bulldog zum Demonstrieren fahren, und wissen gar nicht, dass von einem Liter Diesel drei Viertel an Steuern der Staat kassiert. Die sollten sich erst erkundigen. Es wird auch gesagt, dass wir den Diesel verpulvern. Für jeden Flieger, der am Himmel ist und vor dem Landen Kerosin ablässt, können wir tausendmal nach München zur Demo fahren und unsere Felder jahrzehntelang bewirtschaften. Ich hoffe, die Leute, die so daherreden, steigen in keinen Flieger. Das zum Thema Umweltverschmutzung.
Es wird gesagt: Es geht euch doch so gut! Woher wollen die das wissen? Tauschen wir doch mal ein halbes Jahr die Arbeit, damit sie ein bisschen Ahnung vom Bauernhof haben und mitreden können. Wir sind doch die, die von Hochzeit oder Geburtstag zum Stall heimfahren und unsere Tiere versorgen, damit es ihnen gut geht, während der Rest vergnüglich bis zum Schluss sitzen bleibt und dann zu Hause auf dem Sofa jammert, weil es so stressig war.
Und noch was: Wann wir Zeit zum Demonstrieren haben, das müssen sie schon uns überlassen. Solche Leute, die sich immer über die Bauern aufregen, das sage ich ganz deutlich, die sollten nichts mehr zum Essen bekommen, was vom Bauern stammt. Die könnten von ihrem Fensterstock runterknappern. Aber nein. Das geht auch nicht. Der ist auch vom Bauern. Das würde ich mir schon durch den Kopf gehen lassen.
Rosmarie Vorportner
Engelsberg