Nur mit Frieden kann man siegen

von Redaktion

Zur laufenden Berichterstattung über den Ukrainekrieg (Politikteil):

Die Äußerungen maßgeblicher deutscher Politiker wie Hofreiter, Strack-Zimmermann und Kiesewetter lassen den Eindruck entstehen, es würde durch zielbewusste Eskalation auf eine unmittelbare militärische Konfrontation des Westens mit Russland hingearbeitet. Dazu passt auch, dass der Westen die Festlegung des Kriegsziels völlig der Ukraine überlässt. Selenskyj hat wiederholt bekräftigt, dass sein Ziel der Sieg über Russland und die Wiederherstellung des Gebietsstandes der Ukraine beim Zerfall der Sowjetunion ist. Was versteht er wohl unter „Sieg“? Die bedingungslose Räumung und Rückgabe aller von den Russen eroberten oder annektierten Gebiete? Die Eroberung Moskaus? Die Bitte Russlands um Frieden? Die völlige Demoralisierung und Auflösung der russischen Streitkräfte? Alles utopische Vorstellungen.

Ich frage mich, ob wenigstens unsere verantwortlichen Politiker realistische Vorstellungen und Pläne für ein Ende des Krieges haben, oder ob geheime Kontakte mit Russland bestehen, wie eine neue Friedensordnung aussehen könnte. Ich fürchte, die Antwort lautet „Fehlanzeige“ auf ganzer Linie. Ohne die USA können wir ohnehin nichts machen, sie halten alle Fäden in der Hand. Wenig beruhigend ist auch die Meldung, Lettland plane neue Schikanen für den russischen Bevölkerungsanteil und denke sogar an eine Ausweisung. Das erinnert an die jüngsten AfD-Gespräche, löst aber im Gegensatz dazu keinen Protest aus. Fragen über Fragen. Ich fürchte, wir bekommen von unseren Politikern darauf keine Antworten.

Lothar Schultz-Pernice

Rosenheim

„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ – das zeigt uns gerade die Politik der USA beziehungsweise der Nato. Wir beschwören den Bündnisfall geradezu herauf. Ein Deutschland, wie es immer beschworen wird mit „unserer Vergangenheit“. Wir liefern Waffen und Waffengelder, sind darin mittlerweile zweitgrößter Sponsor der Kriegsmaschinerie nach den USA.

In unserem Land werden ukrainische Soldaten auf unseren und amerikanischen Waffensystemen ausgebildet. Und wir glauben, damit wieder einmal auf der richtigen Seite zu stehen. Das Wichtigste wären Friedensverhandlungen wie diese im Jahr 2022 in der Türkei, denen die Kriegsparteien zugestimmt haben, aber am Ende gescheitert sind, wegen der Ablehnung der USA und England. Wer will Frieden? Wir kämpfen bis zum letzten Ukrainer, so verlautet es aus dem Nato-Führungsland. Wie pervers ist das denn? Wie viele Waffen kann man schicken, bis eine Atommacht überwältigt werden kann? Diese Rechnung geht nicht auf.

Friedensverhandlungen sind das einzige Mittel, um das gegenseitige Töten zu beenden. Bitte schickt alles, was wir an Diplomaten haben, und lasst die Waffen und Gelder, wo sie sind. Deutschland sollte eine Neutralität anstreben nach dem Vorbild der Schweiz. Das würde uns gut zu Gesicht stehen. Mit Waffen kann man nur töten, mit Frieden können alle leben. Bitte macht Frieden!

Hans Niedermeier

Bruckmühl

Die USA stoppen wegen ihrem Präsidentschaftswahlkampf 60 Milliarden Dollar Ukraine-Hilfe. Sofort ist Carsten Linnemann von der CDU zur Stelle und fordert: Die Summe muss die EU übernehmen, das heißt für die Bundesrepublik Deutschland 15 Milliarden Euro zusätzlich zu ihren bisherigen Dutzenden Milliarden Euro für Waffen und „laufende Kosten“ der Ukraine. Ein patriotischer CDU-Mann – so etwas hat es früher ja gegeben – würde dagegen fordern: Herr Selenskyj, sie hatten 23 Jahre Zeit, in der Ukraine solide Finanzen einzuführen, um beispielsweise die grassierende Korruption zu beenden und die Oligarchen an die Kandare zu legen. Dann brauchten Sie jetzt nicht im Westen schnorren zu gehen und mit größter Impertinenz seriöse westliche Demokratien in finanzielle Schieflage auf viele Jahrzehnte hinaus zu bringen.

Von einem deutschen Kanzler und seinem forschen Kabinett erwartet unsere Bevölkerung eine kühle Stellungnahme: Herr Selenskyi, wenn Sie all ihre „Verbindlichkeiten“ an Deutschland gezahlt haben (inklusive marktgerechter Zinsen), dann können Sie von uns einen späteren „Zuschuss zu den Portokosten“ erhoffen – aber auf keinen Fall mehr. Bei uns sagt man: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Übrigens, sie hätten rund 600 Millionen Euro Vermögen, die schulden Sie Ihrem Volk, sonst gibt es von uns gar nichts.

Gerda Wojtech

Waldkraiburg

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