Zum Bericht „Kleine Wurstkunde in München“ (Münchenteil):
Liebe Zeitungsredaktion, so wahr der Presssack die größte Wurst ist und ein Kilo Rindfleisch eine gute Suppe ergibt, muss ich leider Frau Gaigl widersprechen, weil es nicht „wurscht“ ist!
Erstens, bitte niemals Weißwürste in kochendes Wasser geben. Das ist Fehler Nummer eins, sie zerreißen sofort. Besser ist eine Temperatur von 60 Grad. Ein Test: Wenn man den Finger ins Wasser taucht und es gerade noch aushält, ist es in Ordnung.
Zweitens, Salzwasser ist nicht notwendig, da bei gebrühter Wurst kein Austausch stattfindet.
Drittens, Eischnee in die Weißwurst zu geben, ist verboten! Laut bayerischem Reinheitsgebot darf nur Fleisch als Grundzutat in der Wurst sein. Übrigens schmecken Weißwürste am besten, wenn man sie frühmorgens aus der Wurstküche in heißem Wasser holt, weil sie nur einmal erwärmt werden. Bitte verzehren Sie niemals Weißwürste in der Öffentlichkeit mit Ketchup, das kann wüste Beleidigungen provozieren!
Philipp Becker
Bad Feilnbach