Zum Bericht „Suche nach einem Containerstandort“ (Regionalteil):
Die Argumente, die während der Veranstaltung gegen einzelne Containerstandorte vorgebracht wurden, treffen auf alle potenziellen Standorte im Gemeindebereich zu. Keiner der genannten Plätze verfügt über die nötige Anbindung oder eine Nahversorgung, die der Ansiedlung gewachsen wäre. Ein üblicher Verteilungsschlüssel kann nicht greifen, da Unterreit aus vielen Ortsteilen besteht, mit einem letztlich konstruierten, kleinen Mittelpunkt. Nicht wenige Zuhörer des Informationsabends hatten den Eindruck, dass hier nicht über mögliche Standorte diskutiert, sondern bereits beschlossene Entscheidungen der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten. Es bleibt fraglich, warum der Gemeinderat und der Bürgermeister ihre Einschätzung zu den geplanten Standorten (siehe Berichterstattung vom 18. Januar) plötzlich ändern. Nun liegen drei der vier genannten Stellplätze im Zentrum von Unterreit, was für die Flüchtlinge bedeutet: keine Anbindung, kein Verein, keine Geschäfte, kein Spielplatz, nur Langeweile! Im Ortskern wäre nach der angedachten Unterbringung nahezu ein Gleichstand zwischen ansässiger Bevölkerung und hinzukommenden Geflüchteten erreicht: eine Premiere in der Migrationspolitik! Jüngst wurde vom Gemeinderat der Bau einer Mobilfunkantenne 20 Meter neben dem Gemeindekindergarten auf dem Bauhof beschlossen. Ein Standort an der Grüngutsammelstelle wurde verworfen, weil es dort kein Wasser und keinen Strom gibt. Nun soll dies plötzlich ein geeigneter Standort für die Aufnahme von 30 oder gar bis zu 60 Asylbewerbern sein? Es bleiben Fragen. Fest steht, wie Landrat Heimerl mehrmals am Abend betonte, dass Integration nur gelingen kann, wenn die Rahmenbedingungen dies auch ermöglichen! Die derzeitigen Planungen können alle nur überfordern.
Helmut Goller
Unterreit