Zum Bericht „Zweckverband für Umbenennung von Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach“ (Bayernteil):
Jetzt wird ein rechtschaffener, verstorbener Mensch wie Otfried Preußler verunglimpft, nur weil er in seiner Jugend mit der damaligen Ideologie mitgelaufen ist. Wir jagen 100-jährige Menschen, die damals nur als kleinstes Rädchen fungierten, weil sie selbst Opfer des Systems waren. Man
bedenke, dass bis in die 1980er-Jahre hohe Nazis Ämter in Politik, Wirtschaft und Kultur bekleideten.
Ein großer Antisemit war übrigens auch Martin Luther. Also bitte jetzt alles umbenennen, was seinen Namen trägt. Und bitte sollten alle, die in der Vergangenheit kramen, nun nachforschen, ob bei ihren Großeltern im Dritten Reich alles sauber war und sie nirgendwo mit dabei waren und gegrölt haben. Wenn doch, bitte den Familiennamen ändern. Hört endlich auf, diese alten Kleinigkeiten auszugraben. Die großen Täter hat man alle durchgewunken.
Klaus Baumann
Riedering
Lieber Otfried Preußler, ich hoffe sehr, dass der Zweckverband sein Ziel erreicht. Ich bin über siebzig Jahre alt und bin mit deinen Büchern groß geworden. Erst durch vorlesen, dann durch selbst lesen. Und ich habe deine Bücher geliebt und immer mehrmals gelesen. Meiner Tochter hast du sogar einige deiner genialen Werke signiert. Sie hütet sie wie einen Schatz, was sie ja auch sind. Ruhe du in Frieden, denn deine Bücher sind gut aufbewahrt in hunderttausenden Kinderherzen und die lassen da sicher keinen literarisch armseligen Zweckverband ran. Und sei froh, wenn dein Name nicht von einer Anstalt, die sich auch noch Gymnasium nennt, beschmutzt wird.
Georg Igl
Gars