Es reicht nicht zum Leben – auch nicht zum Sterben

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Renten, insbesondere für Frauen (Politikteil):

Ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, warum wir Frauen im Vergleich zu Männern so wenig Rente bekommen. Nehmen wir mein Beispiel: 50 Jahre Vollzeit im Einzelhandel und dann bekommst du 1300 Euro Rente. Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit? Im Jahr 1963 habe ich als Lehrling 80 Deutsche Mark (DM) im Monat verdient (das entspräche heute 40 Euro). Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau bekam ich dann 200 DM monatlich. Ich habe noch eine Abrechnung von damals. Ende der 1970er- Jahre bekamen wir dann etwas mehr. Warum kann man nicht die Rente und das Einkommen von anno dazumal hochrechnen, sodass man als Frau eine Rente bekommt, die zum Leben reicht – und nicht zum Hungern? Und nicht, um in ein Amt gehen zu müssen zum Betteln. Mit dem Bürgergeld bekommt man nun alles, was man braucht – ohne Arbeit. Warum mussten wir 50 Jahre dafür arbeiten? Die Rente reicht für viele Frauen zum Leben nicht und auch nicht zum Sterben.

Elisabeth Bernhard

Rosenheim

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