Zur Berichterstattung über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine (Politikteil):
In den Bundestagsdebatten machen CDU, FDP und Grüne Druck, den Marschflugkörper Taurus, ein hochgefährliches Waffensystem, zu liefern. Besonders Politiker wie Merz, Röttgen, Weber, Kiesewetter und Söder, allesamt aus dem christlichen Lager, ereifern sich für dessen Einsatz. CDU-Außenpolitiker Kiesewetter hat sogar gefordert, den „Krieg nach Russland“ zu tragen. Skandalös, wenn man bedenkt, dass die deutsche Wehrmacht und NS-Sonderkommandos noch vor wenigen Jahrzehnten einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg gegen Russland führten, mit dem Ergebnis von 24 Millionen getöteten sowjetischen Soldaten und Bürgern. Für mich ist Kiesewetters Forderung Kriegstreiberei! Deutschland soll kriegstüchtig werden, es wird wieder aufgerüstet. „Frieden durch Abschreckung“ aber kann keine Basis einer aufgeklärten, modernen Gesellschaft sein. Wenn wir ernsthaft einen dauerhaften Frieden wollen, geht das nur mit vertrauensbildenden Maßnahmen, das heißt Abrüstung, Völkerverständigung und Aufbau von wirtschaftlichen Beziehungen, vor allem mit unseren europäischen Nachbarn und Russland. Wir Deutschen sollten zeigen, dass wir ein Volk mit Kultur sind und diese Kriegstreiberei nicht mehr hinnehmen. Bei den nächsten Wahlen können wir diesen Brandstiftern durch unser Kreuzchen klarmachen, dass wir gegen die Unterstützung dieses Krieges sind. Nein, Herr Pistorius, Deutschland muss nicht kriegstüchtig werden, das hatten wir schon mal. Wir müssen friedenstüchtig werden!
Bernhard Entner
Bad Aibling
Die Kerze mit dem „Lumen Christi“ des Friedens in der Hand Wladimir Putins im Ostergottesdienst – sehen wir das auch dieses Jahr? Der totalitäre Regisseur der von ihm inszenierten Tragödie, mit der er der Welt das Fürchten lehrt, kann offensichtlich auch Besinnlichkeit und zeigt sich augenscheinlich offen für tiefere Werte, die er westlich seines Imperiums doch ach so vermisst. Oder ist dies alles nur eine Farce des ehemaligen KGB-Mitarbeiters mit dem Pokergesicht, ein gezielt platzierter Täuschungsversuch der Selbstverharmlosung?
Was will dieser Mann eigentlich zutiefst? Die wichtigere Frage wäre jedoch: Wie ist dieser Kriegsgott eigener Gnaden in seinem Größenwahn schnellstmöglich zu stoppen? Ein europäischer Schlingerkurs, gedanklich zwischen „Entsendung von Soldaten in die Ukraine“ und „Friedensfahne hissen“ sowie „Einfrieren des Krieges“, spielt dem Usurpator bei der Verfolgung seines Zieles, menschliche Freiheit und damit den Frieden nachhaltig abzuwürgen, nur weiterhin Vorteile in die Hände. Ein geeintes Europa, dem die Freiheit auch etwas wert ist, hat eine realistische Friedenspolitik der Stärke zu geben, nicht nur in Verantwortung gegenüber der Ukraine, sondern auch gegenüber der sich nach Frieden und Freiheit sehnenden globalen Welt. Zugegeben, Deutschland hat auf seinem Weg die Ukraine zu unterstützen, vom Stahlhelm bis zum modernen Waffensystem, doch schon eine beachtliche Strecke zurückgelegt.
Da geht aber noch mehr: Taurus, stetes Bemühen um Friedensverhandlungen und nicht zuletzt das Gebet – auch für den Bruder Wladimir.
Hans-Jürgen Langer
Rosenheim