Zur Berichterstattung über den Ausrüsterwechsel der DFB-Nationalmannschaft (Sportteil):
Deutschland hat mit Adidas und Puma zwei namhafte Global Player für Sportware aller Art. Als Erfinder der legendären Schraubstollen konnte sich vor 70 Jahren Adidas zu Recht als deutscher Ausrüster einer deutschen Nationalmannschaft etablieren. Nun hat sich in einer Nacht- und Nebelaktion der Vorstand des DFB ab 2027 aus rein finanziellen Gründen für einen amerikanischen Ausrüster entschieden. Selbst Adidas wurde durch diese Entscheidung überrascht. Als Fußballfan geht das meiner Meinung nach gar nicht.
Deshalb habe ich sofort nach Bekanntwerden dieser Entscheidung auf der Homepage des DFB nachfolgenden Text hinterlassen. „Sehr geehrte Damen und Herren, mit Erschütterung vernahm ich heute Ihre Mitteilung, dass Sie ab 2027 zum amerikanischen Ausrüster Nike wechseln wollen. Eine deutsche Nationalmannschaft in „Klamotten“ einer amerikanischen Firma – unpatriotischer geht’s nicht mehr. Schämt Euch! Keine Ehre, aber auch Millionen weniger Zuschauer und damit kein Erfolg. Dies kann ich Euch schwindligen, gierigen „Sesselfurzern“ garantieren. Ich und viele bisherige Fans werden kein Spiel der deutschen Nationalmannschaft – weder live noch am TV mehr verfolgen. Mit unfreundlichen Grüßen“.
Meine Erläuterung zum „Sesselfurzer“: Ein „Sesselfurzer“ ist ein eher fauler Mensch, der am grünen Tisch, eingelullt in Dekadenz, Entscheidungen nach Gutsherrenart fällt.
Friedrich Ruppert
Rohrdorf
Jetzt sollen dann also nach über 70 Jahren die deutschen Fußball-Nationalspieler und -Spielerinnen anstatt mit Adidas-Sportbekleidung in Zukunft mit der Sportbekleidung des Konkurrenten Nike auflaufen. Der Aufschrei über diese Entscheidung ist ziemlich groß, schlägt Wellen und ist auch in höchsten Staatskreisen angekommen. So beklagt unser Herr Wirtschaftsminister Robert Habeck mangelnden „Standortpatriotismus“.
Herr Habeck hat im Jahre 2010 – also lange vor seiner Regierungsverantwortung – in seinem damals veröffentlichten Buch „Patriotismus – ein linkes Plädoyer“ geschrieben: „Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht. Und das Wort Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen“. Ich frage mich hier, ob man das Wort „Patriotismus“ nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus während einer Fußball-Welt- oder Europameisterschaft oder ganz allgemein nur noch im Zusammenhang mit Fußball in den Mund nehmen darf. Sonst wird man meist schon bei der Äußerung des Begriffs Patriotismus in die rechte oder ganz rechte Ecke gestellt.
Selbst sehr hochpreisige Markensportkleidung wird fast ausnahmslos in Billiglohnländern – meist in Asien – unter teilweise äußerst fragwürdigen sozialen Standards hergestellt und dann mit enormen Gewinnmargen in den reichen Ländern auf der ganzen Welt verkauft. Kurzum: Es geht mal wieder nur ums große Geld. Was das nun mit „Patriotismus“ zu tun haben soll, bleibt wahrscheinlich nicht nur mir schleierhaft.
Richard Mayer
Kolbermoor