Verdrehte Tatsachen

von Redaktion

Zum Kommentar „Wo bleibt der Aufschrei?!“ (Politikteil):

In diesem Kommentar wird den Menschen unterstellt, dass die Randthemen Gendern und Cannabis die Massen mobilisieren, der dysfunktionale Nahverkehr jedoch unter der Empörungsschwelle liegt und der Aufschrei der Öffentlichkeit fehlt. Ich kann diese Behauptung nur umdrehen: Medien und Presse treten die Themen Gendern und Cannabis immer wieder breit, sodass diese Themen viel zu viel Gewicht bekommen. Dagegen fehlt eine viel intensivere Thematisierung durch die Presse beim Thema „Öffentlicher Nahverkehr“! Ich pendle seit 36 Jahren täglich zur Arbeit und habe schon so oft an die zuständigen Stellen geschrieben. Von der BRB, den unterschiedlichen Abteilungen der Deutschen Bahn, von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und vom bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr bekommt man immer nur nichtssagende Antworten, die in keiner Weise auf die eigene Argumentation eingehen oder irgendein Verständnis oder eine Verbesserung in Aussicht stellen. Die Bundeseisenbahngesellschaft BEG schreibt die Strecken München-Salzburg und Kufstein für 2028 gerade neu aus. Es soll zwar teilweise einige Sitzplätze mehr geben, aber keine zusätzlichen Verbindungen. Diese wären aber auf einer sowohl touristisch als auch von Pendlern so stark genutzten Strecke dringend notwendig. Die Regierung und insbesondere das Verkehrsministerium sind hier gefragt, sich um solch wichtige Themen und nicht um Themen wie das Genderverbot zu kümmern. Ständige Baustellen, laufend Verspätungen, zu kurze Züge, überfüllte Züge, falsche Ansagen und Anzeigen am Bahnhof, falsche Angaben in den diversen Apps – damit leben wir Pendler tagtäglich. Und jetzt sollen wir auch noch selbst daran schuld sein, weil wir uns angeblich zu wenig darüber empören? Ich fasse es nicht, wie hier die Tatsachen verdreht werden!

Elisabeth Gröger

Prien

Artikel 9 von 11