Zum Bericht „‘Kenne keine armen Bauern‘ – Grünen-Chefin kritisiert Landwirte“ (Regionalteil):
Sehr verehrte, ehemals hoch dotiert im Landtag sitzende, jetzt Fraktionsvorsitzende, grüne Biobäuerin! Mit ihrer äußert differenzierten Aussage, keine armen Bauern zu kennen, treffen sie den Nagel auf den Kopf. Präzisieren wir ein wenig den Reichtum eines Milchbauern: 365 Tage im Jahr im Dienst, zweimal täglich in Präsenz gebunden – morgens und abends, ausgeliefert dem Wetter, abhängig gemacht von einer jahrelang verfehlten Agrarpolitik, kann er, ohne Urlaubsanspruch, auch bei Krankheit, seinen überteuerten Fuhrpark nutzen und sich unter Erfüllung immer neuer Auflagen in seinem neu gebauten, kreditfinanzierten Laufstall verlustieren, feierabendliche Beschäftigung mit stets mehr werdender bürokratischer Hürden eingeschlossen. Gewiss führt ihre Aussage zu einer heftigen Neiddebatte um diesen Reichtum, gefolgt von einem Run auf den Beruf als Landwirt von Menschen mit tariflich gesicherter, geregelter Arbeitszeit und umfangreichen Arbeitnehmerrechten. Bravo! Solche Politiker*innen braucht das Land!
Magadalena Aßbichler
Raubling
Ist Olaf Scholz Kanzler? Ja. Ist er Bundes-Kanzler? Nein. Einen Beweis lieferte er unter anderem mit seiner Antwort auf die Frage eines Journalisten, was er zu den zahlreichen Protesten der Bauern mit den Traktoren sage. Fast wörtlich antwortete er kaltschnäuzig: „Lassen Sie die mal fahren, im Frühjahr sind die alle wieder auf ihren Feldern.“ Ist das die Antwort eines Verantwortlichen? Die Abschaffung der Agrardiesel-Rückerstattung in Schritten durch die Ampel, deren Vorsitz Scholz hat, bemäntelt lediglich das Vorhaben. Wann dämmert es Scholz, woher die katastrophalen Wahlergebnisse seiner Partei kommen?
Alfred Beck
Bruckmühl
Allein der Ausspruch „Ich kenne keine armen Bauern“ ist eine Provokation. Warum sollen eine Bäuerin und ein Bauer, wenn sie fleißig sind und 365 Tage im Jahr für das Wohl des Betriebes und für die Versorgung der Menschen sorgen, nicht auch was haben dürfen.
Bei so einer Aussage schwingt schon ein bisschen Neid mit. Die Wut der Bauern bei den Demonstrationen war damit begründet, weil ihre Anliegen von der Politik einfach ignoriert werden. Die Landwirtschaft muss von der Scholle leben, diese Abhängigkeit wird ausgenutzt. Angesichts der unsicheren Weltlage ist das unverantwortlich. Das darf absolut nicht akzeptiert werden.
Sebastian Springer senior
Schalldorf