Verschwörungsmythen unserer Politiker

von Redaktion

Zur Berichterstattung über den Ukraine-Krieg (Politikteil):

Ich habe bei der Europawahl nicht AfD gewählt und bin auch kein Putinfreund. Ich versuche aber, mich in die Psyche Putins hineinzudenken, was für Politiker, vor allem Außenpolitiker, selbstverständlich sein müsste, aber zu unserem Unglück offenbar nicht ist. Dass Putin noch immer in den Kategorien des Kalten Krieges denkt, ist bedauerlich, muss aber einkalkuliert werden. Dass er die NATO als feindlich gegenüber Russland sieht, ist aufgrund deren Geschichte verständlich, auch wenn sie aus unserer Sicht ein reines Defensivbündnis ist. Sein Misstrauen ist aber insofern berechtigt, als der Westen seit Langem mit teilweise fragwürdigen Mitteln versucht, die Ukraine zunächst in die EU und auf lange Sicht in die NATO einzubinden. Verstörend finde ich, dass behauptet wird, Putin würde bei einem Erfolg in der Ukraine versuchen, das Baltikum mit Waffengewalt wieder in sein Reich zurückzuholen. Wenn das stimmte, dann hieße das ja, dass er durch einen Angriff auf die NATO einen Dritten Weltkrieg vom Zaun brechen würde, den er nur verlieren kann! Meines Erachtens handelt es sich bei dieser Behauptung um einen schlimmen Verschwörungsmythos, der aus dem durchsichtigen Grund immer wiederholt wird, um die Unterstützer der Ukraine bei der Stange zu halten. Da wird Putins Klugheit aber gewaltig unterschätzt!

Lothar Schultz-Pernice

Rosenheim

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