Aussage aus dem Wolkenkuckucksheim

von Redaktion

Zum Bericht „Ist Bürgergeld gleich Ausländergeld?“ (Seite „Im Blickpunkt“):

Der Artikel ihres Autors ist ein einziges Zahlenverwirrspiel nach dem Vorbild des Sozialministeriums. Man könnte glauben, Minister Heil hätte ihn persönlich geschrieben. Ich möchte mich weder für noch gegen das Bürgergeld an sich äußern, sondern um Aufklärung des abstrusen Zahlenwerkes bitten. Laut der großen Grafik gibt es in Deutschland 3,93 Millionen erwerbsfähige Bürgergeldempfänger, laut der abgedruckten statistischen Zahlenkurve (Januar 2019 bis Mai 2024) sind es 4,021. Diese Differenz kann man vernachlässigen. Im Text werden 5,5 Millionen Bürgergeldempfänger genannt, davon 1,5 Millionen nicht erwerbsfähig. Die Erläuterungen zu den in 4 Millionen Personen enthaltenen 2,5 Millionen Bürgergeldempfängern mit Migrationshintergrund (Inklusive Ukrainern? Erwerbsfähig, oder nicht? Teilweise erwerbsfähig?) sind nahezu undurchdringlich.

Die im Artikel genannte Zahl von 1,3 Millionen Ukrainern, wovon 855000 Bürgergeld erhalten, 37000 einen Minijob haben und vermutlich aufstocken dürfen, 119000 einen Job haben, also kein Bürgergeld beanspruchen, wirft die Frage auf, wovon die verbleibende Differenz, fast 300000 Flüchtlinge, leben? Die zitierte Aussage des Bundesamtes für Arbeit: „Die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem Pass von fast 5,5 Millionen unterstützt unser Sozialsystem … und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Wohlstandes in Deutschland“ kam sicher in Wolkenkuckucksheim zustande. Realistische, nicht ideologische und intransparente Zahlen könnten dies aufklären, wozu der Herr Minister sicher gerne bereit wäre.

Ulrich Huber

Staudach-Egerndach

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