Zum Bericht „Dutzende ‚Ehrenmorde‘ in Deutschland“ (Weltspiegel):
Mich verstört schon längst die völlig zu Unrecht benutzte Bezeichnung „Ehrenmord“ für ein unfassbares, unmenschliches Verhalten. Denn Menschen, die so eine Tat ausführen oder „nur“ planen und dazu anstiften (meist die Familie) oder als schweigende Mehrheit gutheißen, besitzen überhaupt keine Ehre, die in irgendeiner Weise verhandelbar wäre. Auch eine Richterin in dem Artikel stört sich an dem Begriff „Ehrenmord“. Oft wird ja höchst perfide der jüngere, nicht voll strafmündige Bruder des unliebsam gewordenen Mädchens für die Bluttat auserkoren. Hier müssen Grundlagen geschaffen werden, um sich der ganzen schuldig gewordenen Familie zu entledigen. Das einzige Vergehen des Mädchens, das den Tod verdient haben soll, war – Zitat – „Sie hat ja gelebt wie eine Deutsche“. Menschen mit so einer Denkweise haben in unserem Kulturkreis keinen Platz. Diese Ansicht entstammt keinesfalls dem unsäglichen AfD-Vokabular, sondern einem natürlichen, menschenfreundlichen Empfinden.
Matthias Müller
Brannenburg