Zum Bericht „Neue Bahnstrecke für 5,5 Milliarden“ (Bayernteil):
In Ihrem Bericht zur Neubaustrecke Augsburg-Ulm klingt es so, als seien 5,5 Milliarden Euro für eine Zeitersparnis von 15 Minuten unangemessen. Bei dieser Strecke geht es allerdings um viel mehr als nur kürzere Fahrzeiten. Das Schienennetz ist komplett überlastet. Zu viele Züge fahren auf maroden Gleisen. Meist herrscht in Deutschland „Mischbetrieb“, was bedeutet, dass sich Fern- und Nah- sowie Güterverkehr mit komplett unterschiedlichen Geschwindigkeiten zwei Gleise teilen. Dies führt häufig zu Verspätungen. Mit der Schnellfahrstrecke Augsburg-Ulm werden zwei neue, separate Gleise, vorrangig für den Fernverkehr, gebaut, die also nicht nur kürzere Fahrzeiten, sondern dank Trennung der Verkehre eine höhere Zuverlässigkeit und mehr Kapazitäten auf der Bestandsstrecke ermöglichen. Man kann auch Bestandsstrecken ausbauen, aber zwei Gleise werden niemals so viel Verkehr aufnehmen können wie vier. Im Störungsfall hat man eine Ausweichstrecke. Dies gilt auch beim Brenner-Nordzulauf. Die Schnellfahrstrecke Augsburg-Ulm wird größtenteils landschaftsschonend parallel zur Autobahn und zur Bestandsstrecke gebaut. Wir alle wünschen uns mehr klimafreundlichen Verkehr. Also lasst uns nicht alle wichtigen Schieneninfrastrukturausbauprojekte blockieren, sondern die Strecke einfach bauen! Für schnellere Verbindungen, höhere Zuverlässigkeit und mehr Kapazitäten!
Leonard Specklin
Prien