Geringe Nutzung durch Senioren kein Wunder

von Redaktion

Zum Bericht „Die Angst um das Deutschlandticket“ (Bayernteil):

Obwohl das Ticket ein voller Erfolg ist, wird darüber nachgedacht, es aus Kostengründen wieder einzustellen. Statt über eine Abschaffung oder Verteuerung nachzudenken, sollte man flächendeckend einen analogen Zugang zum Ticket anbieten, sodass es endlich auch für Senioren, die derzeit nur sieben Prozent der Käufer ausmachen, nutzbar wird. Insbesondere da auch die BahnCard künftig nur noch digital ausgegeben und so für viele Senioren nicht mehr nutzbar ist.

Indes werden Senioren mehr oder weniger dazu gedrängt, darüber nachzudenken, aus Altersgründen ihren Führerschein abzugeben. Stehen wir Jüngeren nicht in der Verantwortung, diesen Menschen, die mit ihrem Fleiß und ihrer jahrzehntelangen Arbeit unseren Wohlstand erst geschaffen haben, zu ermöglichen, möglichst lange unkompliziert und vor allem bezahlbar mobil zu bleiben?

Spätestens seit der Corona-Impf-Aktion sollte der letzte Verantwortliche in diesem Land gemerkt haben, dass die Generation 70+ eben nicht auf der Digitalisierungswelle schwimmt und sich das wohl auch nicht ändern wird. Ein analoger Zugang nicht nur zu einem preiswerten Deutschlandticket, sondern allen Angeboten des ÖPNV wäre nicht nur ein Akt der Wertschätzung gegenüber der Lebensleistung ebendieser Menschen, sondern gerade im Hinblick auf die gewünschte Verlagerung vom Individualverkehr hin zum öffentlichen Personenverkehr ein wichtiges Signal und ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Patricia Steindl

Stephanskirchen

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