Zum Bericht „Täter durch Anzeige stoppen“ (Regionalteil):
Bei den längst vergangenen Taten von verstorbenen Priestern können die Täter leider nicht mehr durch Anzeige gestoppt werden. Die Missbrauchsopfer leiden jedoch seit Jahrzehnten. Das Schlimme dabei ist: Um nichts in der Welt können die Taten ungeschehen gemacht werden.
Die Opfer versuchten, mit einer Radtour zu den betreffenden Orten den Schmerz zu bewältigen. Dabei stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, den alten Mist immer wieder umzugraben, damit er immer wieder stinkt, oder sollte er nicht endlich vergraben werden, damit Fruchtbares daraus erwachsen kann? Doch wie soll das geschehen? Dazu braucht es Jesus, der in seiner Kirche lebendig ist. Bei jeder heiligen Messe hören wir: „Sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund.“ Bei jedem Vaterunser beten wir: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben.“ Vergebung macht seelische Gesundheit möglich. Doch Vergebung ist extrem schwierig. Jesus hat in unvorstellbaren Schmerz am Kreuz für seine schlimmsten Peiniger gebetet: „Vater, vergib ihnen.“ Jesus hat Vergebung vorgelebt. Wer auf Jesus vertraut, kann die belastende Schuld der anderen von den eigenen Schultern gleiten lassen. Er wird aus dem Gefängnis der negativen Gedanken befreit und erlebt jenen Frieden, den Jesus uns versprochen hat.
Hildegard Sochatzy
Kirchdorf