Zum Leserbrief „Geringe Nutzung durch Senioren kein Wunder“ (Leserbriefseiten):
Die geringe Nutzung der Bahn durch Senioren ist nicht nur preislich bedingt, sondern auch dadurch, dass die Züge immer bumsvoll sind, die ohnehin unbequemen Sitzplätze für Behinderte (ohne haltgebende Seitenlehnen, bei einer Bremsung purzelt man da ohnehin runter oder sitzt dem Nachbarn auf dem Schoß) entweder belegt oder mit Fahrrädern und Skis zugestellt sind und die meisten Angehörigen der Generation Z die Stöpsel im Ohr und die Nase im Tablet haben und gar nicht bemerken, wenn neben ihnen ein Senior tapfer gegen den Kreislaufkollaps ankämpft und auch gar keine Idee hätten, wie dem abzuhelfen wäre. Der Weg zur Zugtoilette ist da dann ohnehin immer ein Hindernisrennen – falls diese überhaupt funktioniert. Die dauernd groß angekündigten Verbilligungen haben den Effekt, dass Senioren, körperlich und gesundheitlich Eingeschränkten sowie Rollstuhlfahrern das Bahnfahren zunehmend verunmöglicht wird. Abzuhelfen wäre dem mit einem Abteil nur für Behinderte, in dem man auch einen Platz vorbuchen kann, einen Rollstuhl sicher platzieren und sich auch manchmal ein Schaffner sehen lässt, um unberechtigte Insassen hinauszustauben. Und vielleicht noch eigene geräumigere Abteile für Reisende mit Kinderwagen, Fahrrädern und ähnlich Sperrigem, die man dann auch sichern kann, damit bei einer Vollbremsung nicht gleich noch ein paar Reisende davon erschlagen werden. Dafür verzichte ich dann gerne auf schnelles WLAN und einen Verkäufer, der überteuerte Getränke anbietet und bei dem ganzen Gewurl ohnehin nicht durchkommt.
Ursula Mayr
Übersee