Zum Artikel „Mörderischer Tempo-Rausch“ (Weltspiegel):
Die Politik muss mit neuen, nachhaltigeren Instrumentarien der zunehmenden rücksichtslosen Gewalt durch Poser und Raser begegnen. Langjährige Gefängnisstrafen in krassen Fällen sind sicher oft angemessen, vor allem hindern sie Täter weiterhin, den Straßenverkehr zu gefährden. Und das ist wichtig. Der Abschreckung scheinen Gefängnisstrafen jedoch wenig zu dienen. Die PS-vernarrten Täter rechnen ja nicht mit einer Karambolage, erst recht nicht damit, andere zu verletzen oder gar zu töten. Zudem macht die Gefängnisstrafe die Opfer nicht wieder lebendig. Und Opfer gibt es inzwischen zu viele – fast wöchentlich.
Daher muss ein geänderter Gesetzesrahmen ermöglichen, schon bei niederschwelligem Tatbestand Fahrzeuge einzuziehen oder ganz zu beschlagnahmen. Vor allem muss diesen Leuten langjähriger Führerscheinentzug drohen, um sie gegebenenfalls zum Schutz aller von der Straße zu holen. Abschreckung und Verhinderung muss im Interesse all der übrigen verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmer Priorität haben, sodass eine Bestrafung, sprich Gefängnis, gar nicht erst verhängt werden muss.
Matthias Müller
Brannenburg