Zum Artikel „Wann kommt die S-Bahn für Rosenheim“ (Regionalteil):
Mit einer S-Bahn bis Rosenheim möchte man mehr Fahrgäste für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) gewinnen. Allein dadurch, dass man den Zug in Zukunft S-Bahn nennt, wird das nicht gelingen. Wichtig wären inhaltliche Verbesserungen, von denen in der Erklärung bislang nicht die Rede war. Da wäre vor allem ein Halbstundentakt zwischen München und Rosenheim und darüber hinaus bis Salzburg, da die Züge heute schon immer voll sind. Und warum denkt man die S-Bahn eigentlich nur bis Rosenheim als Endpunkt? Rosenheim ist ein Oberzentrum und steht als solches selbst im Mittelpunkt einer lebendigen Region. Neue Haltepunkte wie Stephanskirchen und Rimsting wären wichtig, damit die Züge nicht immer an den Einwohnern vorbeifahren. Um diese Haltepunkte zu bedienen, könnte man zum Beispiel an einen S-Bahn-Betrieb zwischen Rosenheim und Aschau denken, wie im Konzept für den Chiemgau-Express beschrieben. Die Grafik im Artikel hat sehr schön auch die Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Rohrdorf gezeigt. Warum denkt man nicht auch über die Nutzung dieser Infrastruktur für den SPNV nach? Für all das muss man nicht auf die neuen Brennerzulaufstrecken warten. Denn der Personennahverkehr findet sowieso auf den Bestandsgleisen statt, weil man ja die Bahnhöfe anfährt.
Dr. Willi Messing,
Bad Aibling