Leben mit dem Wolf als Teil der Natur ist möglich

von Redaktion

Zum Leserbrief „Das Ende naht – langsam, aber unausweichlich“ (Leserbriefseite):

Nun ist es geschehen: Tatsächlich wurde ein Kind von einem Wolf gebissen. Und wie vermutet haben viele genau auf diesen Moment gewartet, um der Forderung „Weg mit dem Wolf“ neuen Nachdruck zu verleihen.

Selbstverständlich braucht es einen Umgang mit diesem Einzeltier, welches zum Problem wurde! Und selbstverständlich braucht es wirkungsvolle Schutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunde für Schafe – die auch gefördert werden müssen. Aus diesem schlimmen Vorfall den generellen Verdacht abzuleiten, Wölfe seien eine Gefahr für Menschen, greift jedoch meiner Meinung nach viel zu kurz. Der Wolf war bis zur Ausrottung durch den Menschen Teil unserer Natur und er ist es wieder geworden! Er bleibt ein extrem seltenes Tier, da ein bestimmtes Territorium ohnehin nur von einer kleinen Anzahl von Wölfen bewohnt werden kann – sie würden sonst nicht ausreichend Nahrung für das Rudel finden.

Die Aussage, der Wolf würde sich für immer jährlich um 30 Prozent vermehren, ist meines Wissens nach weder wissenschaftlich noch empirisch haltbar. Der Wolf ist ein scheues Tier. Menschen gehören nicht in sein Beuteschema. Als Menschen müssen wir jedoch dringend darauf achten, Wölfe niemals anzufüttern – denn daraufhin können sie ihre Scheu verlieren und aggressiv Futter einfordern! Lasst uns lernen, mit dem Wolf als Teil unserer Natur zu leben und mit ihm umzugehen!

Johanna Fenzl

Nürnberg

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