Irrsinn im Handel –so geht es nicht weiter

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Folgen der Inflation (Politik- und Wirtschaftsteil):

Corona, Kriege und die Energiekrise trieben die Verbraucherpreise in großen Schritten nach oben. Die Gewerkschaften tragen mit zweistelligen Forderungen ihren Teil dazu bei. Wer glaubt, dass diese Lohnerhöhungen nicht sofort wieder komplett eingepreist werden, denkt sehr naiv.

Wenn eine schlechte Ernte erwartet oder ein Lieferproblem auf uns zukommt und von den Medien verkündet wird, herrscht Freudenstimmung bei den Lebensmittelhändlern, denn das ist ja eine Begründung für weitere großzügigere Preiserhöhungen. Von dem nicht genug. Mogelpackungen, Kleinstverpackungen – teils ist die Verpackung aufwendiger produziert als die Ware selbst – nehmen immer mehr zu. Schließlich erscheinen wöchentliche Prospekte von Discountern mit Sonderangeboten über 40 Prozent. Und schon lassen sich Haushalte dazu verleiten, genau dort einzukaufen. Aber wenn ich den Laden verlasse, habe ich zwei reduzierte Artikel und der Rest des Warenkorbes besteht aus überteuerten Produkten – der Handel profitiert immer. Auch Investoren werden dadurch angelockt, die diesen Wahnsinn unterstützen und auch noch etwas abhaben wollen. Die Lohnerhöhungen kommen nur bei einem Teil der Arbeitenden an. Für viele wird es Mitte des Monats bereits eng. Die Regierung ist mit sich selbst beschäftigt, profitiert aber auch von den Preiserhöhungen. Die Hersteller jammern, profitieren aber ohne Ende. Also kann nur der Verbraucher selbst diesen Irrsinn stoppen, indem er bewusster einkauft. Nur die Sonderangebote zu erhaschen, führt nicht zum Ziel. Der Handel muss auch bemerken, dass es nicht so weiter geht.

Rudolf Sturainer

Stephanskirchen

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