Zum Bericht „Verstoßen – jetzt (fast) ganz oben“ (Sportteil):
Ein Mädchen wird ohne Unterarme und Unterschenkel geboren. Der Schock für ihre Eltern ist so groß, dass sie „im Krankenhaus liegengelassen wurde“, wie sie später berichtet. Sie kam zu Pflegeeltern, das klappte aber nicht gut, und so wurde sie nach einem halben Jahr in einer anderen Pflegefamilie aufgenommen. Dort wurde sie so gut behandelt wie die leiblichen Kinder. Heute ist das Mädchen eine Frau mit 23 Jahren, heißt Gina Böttcher, ist mehrfache Europameisterin im Schwimmen für Behinderte und hat in Paris Paralympics-Silber gewonnen. Man weiß gar nicht, wen man mehr bewundern muss – die großherzigen Pflegeeltern oder die schwerbehinderte und große Kämpferin Gina. Und dann hört man eben eine Aussage von Sat.1-Moderator Luke Mockridge: „Es gibt Menschen ohne Arme und Beine, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat gewonnen.“ Das sollte vermutlich Satire sein. Ich finde es aber eine unglaubliche Entgleisung und meine, dass so jemand im Fernsehen nichts mehr zu suchen hat.
Dr. Richard Kirchlechner
Rott