Zur Berichterstattung über den Einsturz der Carolabrücke in Dresden (Politik- und Weltteil):
Nein, die Grünen sind nicht schuld, wenn in Deutschland Brücken einstürzen. Warum schreibe ich das? Es kursiert eine unschöne Fotomontage mit Ricarda Lang und dem eingestürzten Teil der Brücke in Dresden. Die Grünen sind auch nicht schuld, dass Landkreisstraßen, Schulen und Regionalzüge marode sind. Für viele sanierungsbedürftige Dinge zeichnen zum Großteil in Bayern die CSU-geführten Gemeinden, Landkreise und die Bayerische Staatsregierung verantwortlich. Sie haben und hatten in der Vergangenheit die Finanzhoheit, haben aber 30 Jahre lang kaum in die Infrastruktur investiert. Ich erinnere mich an das Wehklagen des bayerischen Verkehrsministers Bernreiter, dass die dringend sanierungsbedürftige Luegbrücke in Tirol zum Teil für den Verkehr gesperrt werden muss. Der einzige, bisherige Vorschlag der Bayerischen Staatsregierung dazu lautet: Die Tiroler sollen das Nachtfahrverbot aufheben. Ich möchte nicht auf dieser Brücke fahren müssen, wenn der Fernlastverkehr in dieser Stärke weiterhin über den Brenner gen Süden brettert. Eine nicht ganz ernst- zunehmende kreative Idee wäre, vielleicht vergünstigte Tickets für die Züge nach Südtirol, oder bis zum Gardasee, getreu dem Lied von Udo Lindenberg „Es fährt ein Sonderzug – nicht nach Pankow – sondern über den Brenner“.
Katharina Kristen
Kolbermoor