Klimarettung mit Wasserbüffeln statt Milchkühen?

von Redaktion

Zum Bericht „Agrarpolitik: Kirche fordert Umsteuern“ (Politikteil):

Unseren Kirchen laufen die Mitglieder in Scharen davon. Wie aber reagiert die katholische Kirche dagegen? Man beschäftigt sich mit Themen, die eher weitere Verärgerung hervorrufen. Danach fordert jetzt ein Expertenpapier der Kirchenführung eine völlig andere Agrarpolitik. Von „Experten“, die sicher noch nie eine Mistgabel in der Hand gehabt haben, geschweige die Beschwernisse einer anstrengenden 60- bis 90-Stunden-Woche erahnen können. Ausgerechnet solche Leute wollen den Bauern zeigen, wie es in Zukunft laufen soll. Den Frauen und Männern, die sieben Tage in der Woche in Allerherrgottsfrüh schon am Melkstand stehen, wenn andere sich noch zweimal im Bett umdrehen. Diese Schreibtisch-Strategen sagen unseren Landwirten, dass sie die „Hauptverursacher für die negativen Veränderungen der Erdoberfläche“ seien und sie würden „wesentlich zum Artensterben“ beitragen. Die Bauern sollten dagegen mehr Flächen für Windräder und Sonnenkollektoren bereitstellen. Der absolute Clou ist dann noch, wenn man unseren Milchbauern den Umstieg von Weiderindern auf Wasserbüffel empfiehlt. Wenn solche Ansichten von urban geprägten Grünen kommen, könnte man ja Verständnis haben. Unsere Landwirte sind, ganz nebenbei gesagt, auch trotz einiger Subventionen immer noch die besten und günstigsten Landschaftspfleger. Sie schaffen mit ihrer Arbeit gleichzeitig die attraktiven Möglichkeiten, ohne die ein erfolgreicher Tourismus und eine sportliche Freizeitbetätigung kaum denkbar wären. Gerade unsere Landwirte stehen seit jeher der Kirche näher und haben eine tiefere Bindung zur Natur und Herrgott als viele andere. Aber wenn jetzt auch noch die katholische Kirche mit dieser „wissenschaftlichen Studie“ auf unsere Bauern losgeht, wird so ein Papier ein Schuss ins Knie.

Karl B. Kögl

Schliersee

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