„Demokratie kann alles – nur nicht schnell“

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Wahlerfolge der AfD (Politikteil):

Die Wahlerfolge der AfD sind unbestreitbar, auch die ihrer Gesinnungsgenossen in ganz Europa. Dabei ist die Partei besonders stolz darauf, dass gerade junge Menschen ihrer Linie folgen. Vielleicht aber sind es ja gar nicht die politischen Ziele, die Wähler anlocken.

Viele Menschen verstehen die Welt um sich herum schlicht nicht mehr. Sie fühlen sich verloren, orientierungslos, ja verängstigt. Das ist sehr gut nachvollziehbar. Die schiere Menge komplexer Sachverhalte überfordert das emotionale Ordnungsbedürfnis und Verstehen sehr vieler Menschen. Die „Blauen“ bieten für viele komplexe Sachverhalte auf den ersten Blick einfache, schlüssige, in wenige Worte fassbare und nachvollziehbare Lösungen. Sofort, im Handstreich umzusetzen und wirksam, ganz im Sinne der IT-affinen Generation, die zu Schwarz-Weiß-Denken neigt. Solche „Politik“ können und dürfen die „etablierten“ Parteien nicht anbieten. Sie werden deshalb reihenweise förmlich pulverisiert. Sie versuchen die unbestreitbar vorhandenen schwierigen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit durch oft langwierige, gesetzgeberische Maßnahmen zu regeln. Häufig genug bilden sie verwässernde Kompromisse ab, die weder schnell wirken noch den Bürgern verständlich sind. Ein Musterbeispiel dafür ist für mich das aktuelle Rentenpaket.

„Demokratie kann alles – nur nicht schnell“ (Zitat Gregor Gysi). Wer demokratische Verhältnisse will, der braucht Geduld, viel Geduld. Aber die „Alternative für Deutschland“ ist keine solche, sie ist für mich viel eher die „Apokalypse für Deutschland“.

Nikolaus Oppenrieder

Rosenheim

Artikel 5 von 8