Zur Berichterstattung über dieAnhörung vor dem Verkehrsausschuss des Bundestags zum Brenner-Nordzulauf (Regionalteil):
Die Argumente sind ausgetauscht. Konnten die Mitglieder überzeugt werden, dass es Alternativen zur Vorzugstrasse der DB/ÖBB-Planungsgruppe gibt? Kaum – zumal alle Parteien eigentlich die Notwendigkeit der Neubaustrecke anerkennen. Es zeichnet sich ab, dass der Ausbau der Bestandsstrecke – wie von BI Brennerdialog gefordert – nicht weiterverfolgt wird. Bleiben die Kernforderungen der Region: Verknüpfungsstelle Wildbarren und nördliche Tunnelquerung des Inns. Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ist kein hartes Argument und die durchaus bestehende Existenzbedrohung einzelner Landwirte ist hinzunehmen – sie würden entsprechend entschädigt. Vielleicht hätten die Wünsche in Zeiten der Schwarzen Null eine Chance, aber wegen an allen Stellen des Bundeshaushalts drohenden Löchern sind solche – aus Sicht der Planer – unnötigen Ausgaben zu vermeiden. Es steht schließlich noch die Kosten-NutzenRechnung aus. Sollte diese ein ungünstiges Verhältnis aufweisen, stünde das Projekt haushaltsrechtlich auf der Kippe. Doch wir sind vertragliche Verpflichtungen mit Österreich und Italien unter EU-Beteiligung eingegangen. Wenn wir diese kündigen, müssten wir mit entsprechenden Reaktionen Österreichs rechnen – Blockabfertigung light wäre nur ein Vorgeschmack.
Manfred Kreibig
Pocking
Es ist verständlich und richtig, dass Bürgerinitiativen für ihre lokalen Interessen eintreten. Es wäre aber auch sinnvoll, bei all den Argumentationen gegen eine Tunneltrasse darüber nachzudenken, welche Belastung ein Ausbau der oberirdischen Bestandsstrecke mitten durch die Dörfer im Inntal für die Bewohner bedeutet und welche Maßnahmen dazu notwendig wären. Dazu lese ich bedauerlicherweise nichts von all den Bürgerinitiativen gegen eine Neubaustrecke.
Ich sehe es so, dass die Vor- und Nachteile beider Optionen zu betrachten sind, dann kann eine möglichst verträgliche und zukunftsweisende Entscheidung getroffen werden. Ich hoffe, unsere Politik denkt da groß, umfassend und weitsichtig bei einem solch langfristig angelegten Projekt. Eine Mehrheit der Bürger des Inntals wird froh darüber sein, wenn der Verkehrslärm durch unser Tal reduziert wird und Abgasemissionen durch den ständig steigenden Schwerverkehr sinken. Hoffentlich entscheiden über dieses Projekt Menschen mit Kompetenz und Weitsicht zu unserem und dem Wohl zukünftiger Generationen.
Heinrich Gutsmiedl
Flintsbach
Der OVB-Kommentar „Macht Gelder frei für mehr Tunnel“ hat mich veranlasst, Ihnen zu schreiben. Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit den Brennerbasistunnel zu besuchen. Von der Baustelle und der Disziplin der Arbeiter war ich sehr beeindruckt. Ich schreibe das, weil die hervorragende Technik die Voraussetzungen ermöglicht, erfolgreich Tunnels zu graben.
Wenn man bedenkt, was Tunnels an Landschaftszerstörung verhindern, dann sind die Kosten für Tunnels gerechtfertigt. Auch im Hinblick auf die Tatsachen wie viele Milliarden für fragwürdige Maßnahmen ausgegeben werden.
Sebastian Springer senior
Schalldorf